Sachsen-Anhalt: Tiefststand bei Geburten und Höchststand bei Sterbefällen

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Halle. StatLa. 2021 kamen in Sachsen-Anhalt 16 024 Kinder lebend zur Welt. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, waren das 89 bzw. 0,6 % weniger als im Vorjahr. Damit setzte sich der Geburtenrückgang seit 2017 für Sachsen-Anhalt weiter fort. Diese Entwicklung verlief gegen den Bundestrend. Hier stieg die Geburtenzahl gegenüber dem Vorjahr nach vorläufigen Angaben um 2,9 %. Die Zahl der Gestorbenen stieg in Sachsen-Anhalt innerhalb eines Jahres um 3.485 auf 37.289 Personen bzw. 10,3 %.

Aufgrund rückläufiger Geburtenzahlen und stark steigender Sterbefälle erhöhte sich das Geburtendefizit gegenüber 2020 um 3.574 auf 21.265 Personen. Das ist die höchste Differenz zwischen Lebendgeborenen und Gestorbenen, die für Sachsen-Anhalt berechnet wurde. Einen ähnlich hohen Wert (-20 228) gab es nur 1993. Durch den Geburteneinbruch nach der Wiedervereinigung lag deren Anzahl 1993 bis 1995 jeweils unter 15.000 Geborenen.

Die Sterbefälle in Sachsen-Anhalt hatten 2004 einen zwischenzeitlichen Tiefststand bei 29.008 Verstorbenen erreicht. In den Folgejahren lag deren Anzahl jeweils bei Werten unter 34.000. Mit den 2021 verzeichneten 37.289 Verstorbenen wurde ein neuer Höchstpunkt bei den Sterbefällen erreicht. Ähnlich viele Sterbefälle verzeichnete Sachsen-Anhalt zuletzt 1990 und 1991 mit jeweils mehr als 38.000 Verstorbenen. Damals gab es allerdings noch rund 30 % mehr Einwohnerinnen und Einwohner.

Regional betrachtet verlief die Entwicklung sehr unterschiedlich. Entgegen dem rückläufigen Trend der Geburten in Sachsen-Anhalt registrierten die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau sowie der Burgenlandkreis Zuwächse um 4,3 % gegenüber 2020.

Alle kreisfreien Städte und Landkreise registrierten 2021 eine zunehmende Anzahl an Sterbefällen. Den höchsten Anstieg der Sterbefälle beurkundete der Burgenlandkreis mit 542 auf 3.443 Gestorbene (18,7 %), dicht gefolgt vom Landkreis Mansfeld-Südharz (18,2 %).