Land nimmt kurzfristig Übergangsquartier für Erstaufnahme von Asylbewerbern in Betrieb

Sachsen-Anhalt
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Magdeburg. MI/LSA. Sachsen-Anhalt prüft seit Anfang November 2021 vorsorglich, ob und wie die Kapazitäten der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber (ZASt) kurz- und mittelfristig erweitert werden können. Damit reagiert das Land darauf, dass die vorhandenen Plätze in der Zentralen Erstaufnahme in Halberstadt, Bernburg und Magdeburg wegen der geltenden Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht vollständig genutzt werden können und deshalb die vorhandenen Kapazitäten aufgestockt werden müssen.

Jetzt konkretisieren sich die ersten entsprechenden Pläne: Es finden Gespräche statt, um Anfang kommenden Jahres befristet bis Ende Juni 2022 ein zusätzliches Objekt anzumieten. Derzeit laufen die letzten Abstimmungen, um die Jugendherberge in Naumburg zu nutzen und damit Platz für die Unterbringung von bis zu 230 Menschen zu schaffen. Das Objekt war bereits in der Vergangenheit für diesen Zweck angemietet worden. In dem Übergangsquartier sollen vorwiegend Familien mit Kindern untergebracht werden. Es werden ausschließlich Asylbewerber untergebracht, die zuvor negativ auf das Coronavirus Sars CoV-2 getestet wurden. Das Objekt wird rund um die Uhr durch Wachschutz gesichert. Die soziale Betreuung wird gewährleistet.

Die Anmietung des Objekts ist mit den Verantwortlichen vor Ort abgestimmt. Innenministerin Dr. Tamara Zieschang sprach dem Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich, und dem Naumburger Oberbürgermeister, Armin Müller, ihren Dank dafür aus, dass sie unkompliziert die Suche nach befristeten Unterbringungsmöglichkeiten für die Asylbewerber begleitet und unterstützt haben.

Hintergrund
Sachsen-Anhalt hat eine bundesgesetzliche Verpflichtung, Asylbewerber aufzunehmen. Der Anteil an der bundesweiten Aufnahme wird nach dem Königsteiner Schlüssel berechnet und beläuft sich für Sachsen-Anhalt damit auf 2,7 Prozent.

Das Übergangsquartier soll es nun ermöglichen, der Aufnahmeverpflichtung nachzukommen und gleichzeitig die Hygiene- und Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in den Erstaufnahmeeinrichtungen unvermindert aufrechtzuerhalten.

Insgesamt kamen im Jahr 2021 bisher rund 2.700 Menschen an. Damit liegt das Zugangsgeschehen in etwa auf dem Niveau von 2018 und 2019, als insgesamt 2.800 bis 2.900 Asylbewerber registriert wurden.