Tourismus in Corona-Zeiten: Investitionen für Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt
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Minister Sven Schulze: „Wir investieren für unser Sachsen-Anhalt.“

Magdeburg. STK/LSA. Sachsen-Anhalt ist ein attraktives Reiseland. Der Tourismus im Land hat sich bis zum Jahr 2019 sehr positiv entwickelt. Mit Beginn der Corona-Pandemie gab es jedoch einen tiefen Einschnitt der Tourismuswirtschaft.

Zwar hat sich die Pandemie bisher noch nicht dramatisch in Form von Insolvenzen gezeigt, allerdings ist die Situation für viele Betriebe kritisch. Noch im Jahr 2019, dem letzten normalen Tourismusjahr vor der Pandemie, wurde mit 8,64 Millionen Übernachtungen ein Allzeithoch erreicht. Im Jahr 2020 lag die Zahl der Übernachtungen in Sachsen-Anhalt bei nur noch sechs Millionen. Für das Jahr 2021 liegen die Übernachtungszahlen im Zeitraum von Januar bis November mit 5,48 Millionen noch bei rund sechs Prozent unter dem Vorjahreszeitraum.

„Sachsen-Anhalts Landesregierung hat früh und mit großem Engagement Anstrengungen unternommen, um die wirtschaftlichen Folgen der Krise für Unternehmen abzufedern“, sagt Wirtschaftsminister Sven Schulze. Ziel sei es immer gewesen, wirtschaftliche Strukturen und Arbeitsplätze im Land zu erhalten. „Die beste Förderung ist natürlich, wenn die Tourismuswirtschaft wieder in den Normalmodus zurückkehren kann“, so Schulze weiter. „Um unsere Unternehmen auf diesem Weg zu begleiten und zu unterstützen, haben wir verschiedene Maßnahmen auf den Weg gebracht, um Touristen aus dem In- und Ausland zu zeigen, dass Sachsen-Anhalt weiter für Touristen geöffnet und als Reiseland sicher ist.“

Wirtschaftshilfen

Um die wirtschaftlichen Folgen der Krise abzufedern, haben Bund und Länder unterstützende Wirtschaftshilfen entwickelt. So konnten in Sachsen-Anhalt im Rahmen der Überbrückungshilfen I-III für den Bereich Gastgewerbe rund 145 Millionen Euro bewilligt werden. Hinzu kommen weitere Hilfen für die Bereiche Handel (55,5 Millionen Euro), Kunst/Unterhaltung/Erholung (52,3 Millionen Euro) sowie sonstige

Dienstleistungen (15,6 Millionen Euro). Im Rahmen der Neustarthilfe III und III plus wurden für das Gastgewerbe noch einmal 5,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Marketingmaßnahmen

Die im Mai 2020 entwickelte Re-Start-Landeskampagne „Echt schön. Sachsen-Anhalt“ hat echtes Potenzial bewiesen und sich mittlerweile zur ersten jubiläumsneutralen Kampagne des Reiselandes etabliert. Die Kampagne wird auch 2022 fortgeführt und verstärkt.

Rahmenbedingungen verbessern

Die Tourismuswirtschaft ist eine der am stärksten von der Corona-Krise betroffenen Branchen. Das Ministerium hat daher Mittel im Corona-Sondervermögen angemeldet. Die Maßnahme „Förderung der Tourismuswirtschaft“ gliedert sich in zwei Bereiche. Zum einen können Marketingmaßnahmen zur Abfederung der Folgen der Pandemie für die Tourismuswirtschaft, zum anderen Digitalisierungsmaßnahmen zur Stärkung der Resilienz der Tourismuswirtschaft unterstützt werden. Insgesamt stehen dafür bis 2025 acht Millionen Euro zur Verfügung.

Investitionen fördern

Mithilfe des Investitionsförderprogramms „Sachsen-Anhalt INVESTIERT“, das am heutigen 1. Februar 2022 startet, sollen Unternehmen bei der Krisenbewältigung im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie unterstützt werden. Mit den Zuwendungen sollen Investitionsanreize geschaffen werden, um die Anpassungs- und Wettbewerbsfähigkeit bestehender kleiner Unternehmen zu verbessern und Dauerarbeitsplätze zu sichern oder zu schaffen. Der Investitionszuschuss beträgt max. 30% des förderfähigen Investitionsvolumens; maximal 50.000 EUR. Das Investitionsvolumen muss mindestens 25.000 EUR betragen.

Für größere Investitionsprojekte im Tourismus steht weiterhin die Investitionsförderung der GRW (Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“) zur Verfügung. Die dafür geplante zeitnahe Änderung der GRW-Landesregelung verfolgt insgesamt zwei Ziele: zum einen die Anpassung an die geänderten EU- und Bundesregelungen sowie zum anderen weitere Vereinfachungen in der Förderkulisse.

Trotz der insgesamt schwierigen Situation hat es zuletzt Mut machende Entwicklungen gegeben: So erreichten die Übernachtungszahlen im Oktober 2021 schon fast wieder das Vor-Krisen-Niveau. „Das zeigt: Die Lust auf Reisen, die Lust auf Urlaub in Sachsen-Anhalt ist ungebrochen“, so Minister Schulze. „Hinzu kommt, dass wir einen neuen Trend erleben: Urlaub vor der eigenen Haustür ist wieder gefragt. Diesen Trend werden

wir nutzen, um Sachsen-Anhalt als Land der kulturellen, historischen und landschaftlichen Vielfalt hervorzuheben und die Tourismuswirtschaft mit gezielten Förderprogrammen weiter zu stärken.“