Zukunftszentrum: Stadtrat fasst Grundsatzbeschluss zur Umgestaltung des Riebeckplatzes

Grafik: Stadt Halle (Saale) / Därr Landschaftsarchitekten / Schönborn Schmitz Architekten.

Halle. PSt. Der Stadtrat der Stadt Halle (Saale) hat in seiner Sitzung am 30. August 2023 mit klarer Mehrheit einen Grundsatzbeschluss zur Entwicklung von Grün- und Verkehrsflächen am Riebeckplatz gefasst. Der Vorschlag sieht eine grundlegende Umgestaltung des Riebeckplatzes von einem reinen Verkehrsknoten zu einem innerstädtischen Areal vor, das Aufenthaltsqualität bietet und alle Mobilitätsformen gleichrangig berücksichtigt.

Anlass der Planungen war der Zuschlag des Bundes an die Stadt Halle (Saale), im nördlichen Bereich des Riebeckplatzes bis 2028 das „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ zu errichten. In diesem Zug wird die Stadt Halle (Saale) das Areal auf Grundlage des „Städtebaulichen Strukturkonzepts Riebeckplatz“ von 2019 umgestalten. Die Pläne für das Gebäude des Zukunftszentrums
sollen im Rahmen eines internationalen Architekturwettbewerbes entwickelt werden.

Bürgermeister Egbert Geier: „Das Zukunftszentrum wird nicht nur ein architektonisch herausragendes Gebäude, es wird auch eine enorme gesellschaftspolitische Dimension erreichen. Als Institution wird es eine bundesweite Bedeutung und eine europäische Relevanz erlangen – dies wird die Entwicklung unserer Stadt nachhaltig prägen. Deshalb bin ich sehr froh, dass wir mit dem Grundsatzbeschluss nun optimale
Rahmenbedingungen für das Zukunftszentrum geschaffen haben.“

Als zentrale Maßnahmen vorgesehen sind:

  • Die Verlegung der Volkmannstraße stadtauswärts nach Osten an die Bahnflächen. Dies umfasst den Neubau einer dreispurigen Straße plus Geh- und Radweg und straßenbegleitenden Baumreihen sowie den Neubau der Ausfahrt aus dem Kreisverkehr Riebeckplatz.
  • Neubau einer zweispurigen Querverbindungsstraße von der Volkmannstraße zur Magdeburger Straße.
  • Verschiebung des Baugrundstücks für das Zukunftszentrum Richtung Westen im nördlichen Bereich des Riebeckplatzes. Dort kann das Gebäude in die neu zu gestaltende Grünfläche integriert werden. Die genaue Lage und Gestaltung des Gebäudes und des Parks werden Teil des vom Bund geplanten Architekturwettbewerbs.
  • Transformation der Brücken über den Riebeckplatz zu einer begrünten Rad- und Fußwegverbindung. In Abhängigkeit vom baulichen und statischen Zustand der vorhandenen Brücken kann dies als Umbau oder Neubau erfolgen.

Durch die angedachte Maßnahme würde es lediglich zu geringen Eingriffen in die bisherige Verkehrsführung kommen. Der Riebeckplatz dient heute bereits vorrangig als Verbindung zwischen dem Norden und dem Westen der Stadt. Nur ein relativ kleiner Teil der Autos quert derzeit noch den Platz über die Brücken in Nord-Süd-Richtung. Die Stadt Halle (Saale) hat entsprechende Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass der Kreisverkehr die zu erwartende Verkehrslast auch ohne die Brücken problemlos aufnehmen kann. Grundsätzliches Ziel der künftigen Verkehrssteuerung ist, den innerstädtischen Individualverkehr insgesamt zu reduzieren. Hier spielen unter anderem die Stärkung von Alternativrouten wie der Osttangente oder der A 143 eine zentrale Rolle.

Voraussichtlich im vierten Quartal dieses Jahres ist die Auslobung eines international offenen, zweiphasigen Realisierungswettbewerbs zur Gestaltung des Zukunftszentrums am Standort Riebeckplatz in Halle (Saale) seitens des Bundes geplant. Die Ziele des Wettbewerbs im Hinblick auf Städtebau, Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz zum Bau und Betrieb des Gebäudes werden derzeit mit allen Projektbeteiligten geklärt. Es soll ein Gebäude in hoher baukultureller Qualität unter deutlicher Stärkung des Fuß- und Radwegeverkehrs unter Transformation des Verkehrsknotenpunktes vor Ort errichtet werden. Weitere Informationen zum Gestaltungswettbewerb werden mit dessen Bekanntmachung durch den Bund verfügbar sein.