Merseburg. HoMe. Vergangene Woche fand an der Hochschule Merseburg ein Workshop zur Präsentation der Energie- und Treibhausgasbilanzierung der Hochschule statt. Unter Einbeziehung lokaler und regionaler Akteure wurde der aktuelle Projektstand des geplanten Klimaschutzkonzeptes für die Hochschule vorgestellt und verschiedene Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen gemeinsam mit Mitarbeitenden und Studierenden diskutiert.
Analysen gegen Treibhausgasemissionen
Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt beschäftigt sich für eine Laufzeit von 2 Jahren mit der Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes für die Hochschule Merseburg. Zur Halbzeit wurde der IST-Zustand der Hochschule analysiert und eine Energie- und Treibhausgasbilanzierung angefertigt.
Die Ergebnisse sind keine Überraschung: Die größten Treiber sind die Erzeugung von Wärmeenergie über das sich auf dem Campus befindende Blockheizkraftwerk, der Stromverbrauch sowie die alltägliche Mobilität der Hochschulangehörigen. 2021 hatte die Hochschule einen CO2-Fußabdruck von etwa 5.000 Tonnen CO2-Äquivalente.
Zudem wurden durch eine Potenzialanalyse die Möglichkeiten zur Erzeugung von Wärme- und Stromenergie durch regenerative Energien wie Photovoltaik, Solarthermie und Gründächer näher untersucht. Zusätzlich wurde das Potenzial verschiedener Maßnahmen, wie bspw. der Fernwärmeanschluss der Hochschule an das Fernwärmenetz der Stadtwerke Merseburg, die energetische Sanierung von Gebäuden auf dem Campus, der Wechsel zu Ökostrom (bereits seit 01.01.2022) und Biogas betrachtet. Durch eine Implementierung dieser Maßnahmen könnten bis zu 85% der Treibhausgas-Emissionen bis 2035 eingespart werden. Das verdeutlicht, dass eine klimaneutrale Hochschule ohne Kompensationsmaßnahmen nicht möglich ist.
Die verursachten Treibhausgasemissionen gilt es nun zu begrenzen. „Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind eine der drängendsten gesellschaftlichen Herausforderungen auch für unsere Hochschule. Wir sehen uns in der Pflicht, neben Nachhaltigkeit in den Bereichen Lehre und Forschung uns auch mit dem nachhaltigen Betrieb der Hochschule auseinanderzusetzen,” betont Dr. Karen Ranft, Kanzlerin der Hochschule Merseburg.
Die Uhr tickt…
In einem partizipativen Prozess wurden 2022 in unterschiedlichen Formaten mit den Hochschulangehörigen Ideen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen gesammelt. Diese wurden im Workshop präsentiert und in vier Schwerpunktthemen ergänzt:
- Nachhaltige Mobilität
- Erneuerbare Energien
- Nachhaltige Verwaltung und
- Campus der Zukunft
„Klimaschutz ist ein Thema, das keinen Halt an Stadt- und Ländergrenzen macht. Die Uhr tickt, und wir wollen unseren Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten. Aus diesem Grund entwickeln wir das integrierte Klimaschutzkonzept der Hochschule Hand in Hand mit wichtigen Entscheidungsträger*innen der Region,“ betont Greta Jäckel, Projektleiterin Klimaschutzmanagement an der Hochschule Merseburg.
Als Oberbürgermeister der Stadt hat auch Sebastian Müller-Bahr am Workshop teilgenommen. „Die HoMe spielt eine sehr wichtige Rolle in Merseburg bei der Erreichung der Klimaschutzziele und übernimmt mit der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes eine Vorreiterrolle für den Bereich Bildung und Forschung,“ so Müller-Bahr.
Die während des Workshops diskutierten und erarbeiteten Maßnahmen gilt es nun auf ihre Umsetzbarkeit zu prüfen und schrittweise zu implementieren. Mit der Umsetzung der effizientesten und wirtschaftlichsten Maßnahmen soll im kommenden Jahr begonnen werden.