Merseburg/MID. In dieser Woche wurde mit der Montage zusätzlicher Lärmschutzelemente an der Ortsumfahrung Merseburg im Zuge der Landesstraße (L) 178n begonnen. Das Land investiere rund 670.000 Euro in dieses Pilotprojekt, sagte Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia Hüskens, heute bei einem Baustellenbesuch an der Strecke. „Durch diesen über das gesetzliche Maß hinausgehenden Schallschutz leisten wir einen wichtigen Beitrag, um die Bedingungen für Anwohnerinnen und Anwohner der vielbefahrenen Straße spürbar zu verbessern“, hob Hüskens hervor.
Nach den Worten der Ministerin wird die bestehende, rund 460 Meter lange Lärmschutzwand mit einem Aufsatz versehen. Dabei kommen lärmmindernde Bauteile, sogenannte Diffraktoren, zum Einsatz. Diese Aluminium-Elemente sollen die Verkehrsgeräusche nach oben ablenken und dadurch deutlich reduzieren. Darüber hinaus werden auf insgesamt 80 Metern links und rechts der Lärmschutzwand weitere Diffraktoren auf ein Meter hohe Betonelemente montiert.
Die erforderlichen Arbeiten sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.
Da es sich um ein neuartiges System handelt, das in Sachsen-Anhalt erstmalig eingesetzt wird, begleitet das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU) die Wirksamkeit des Projektes mit begleitenden Lärmmessungen.
Hintergrund
Die vorhandene Lärmschutzwand verläuft straßenparallel auf einer Länge von 460 m mit einer Höhe über der Fahrbahn von exakt 2,02 Metern.
Zur weiteren Reduzierung der Lärmbelastung kommen sogenannte Diffraktoren zum Einsatz. Dabei handelt es sich um leichte Bauteile aus Aluminium, die auf die vorhandene Schallschutzwand montiert werden. Sie sollen dort die Schallwellen nach oben ablenken, wodurch eine zusätzliche Lärmminderung von 4 bis 5 dB zu erwarten ist, was einer Erhöhung der Schallschutzwand um rund zwei Meter entspräche.
Darüber hinaus werden zusätzliche Lärmschutz-Fertigteile samt Diffraktoren in Verlängerung der bestehenden Lärmschutzwand auf einer Länge von 50 Metern in südwestlicher und 30 Metern in nordöstlicher Richtung aufgebaut. Hier kommt eine Kombination aus einer niedrigen “Schallschutzwand“ und einem Diffraktor aus Cortenstahl zum Einsatz. Damit soll der Lärmpegel um 7 bis 9 dB gesenkt werden, was mit der Wirksamkeit einer rund drei Meter hohen Schallschutzwand vergleichbar wäre.
