Psychosomatische Medizin baut Angebot im Krankenhaus St. Elisabeth aus

Dr. Constantin Puy (2. v.re.) und sein Team gehen ins Gespräch mit dem ärztlichen Personal und Patienten auf den Stationen des Krankenhauses. Ziel ist es, psychische Begleiterkrankungen rechtzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln. Foto: Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara / Andrea Bergert.

Halle. EKH. Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale) ist fortan auch am Standort St. Elisabeth vertreten. Mit der Ausweitung auf eine Psychosomatische Institutsambulanz sowie auf eine psychosomatisch-psychotherapeutische Tagesklinik bietet der Fachbereich an beiden Standorten in Halle (Saale) individuell auf den Behandlungsbedarf der Patientinnen und Patienten zugeschnittene Therapien an.

Angebot

Die Psychosomatische Institutsambulanz steht im Rahmen der vernetzten Zusammenarbeit der Berufsgruppen vor allem für gruppentherapeutische Angebote, Entspannungsverfahren, Psychotherapie und patientenorientierte Informationsvermittlung. Ziel der Klinik unter der Leitung von Chefarzt Dr. Constantin Puy ist es, Patienten mit einem psychosomatischen Behandlungsbedarf über Gespräche und Fragebögen in allen Kliniken zu identifizieren und individuelle Therapieangebote zu unterbreiten. Hierzu zählen unter anderem die Zusammenarbeit mit der Geburtshilfe und die Ansprache von Patientinnen, die im Umfeld der Geburt psychische Belastungen erfahren.

Neu ist auch das Angebot der Psychokardiologie, die bei Herzpatienten zum Beispiel auf Depressivität und Angststörungen eingeht und bei lebensverändernden Krankheitserfahrungen oder Einschränkungen der Selbstständigkeit geeignete Therapien vorschlägt. Konkrete Ansätze sind beispielsweise ein 12-Wochen-Therapieprogramm in einer festen Gruppe sowie Herzsportangebote. Bereits seit längerem erfolgreich sind die Beratung und Therapie von onkologischen Patientinnen und Patienten sowie die Ansprache von operierten Adipositaspatienten. 

Zielgruppen

Die neue Tagesklinik mit ihren Räumlichkeiten an der Heinrich-Pera-Straße ergänzt das Spektrum um eine Behandlungsoption, die den Patienten eine bestmögliche Vereinbarkeit zum Beispiel mit familiären Verpflichtungen eröffnet. Während im Tagesverlauf eine intensive Therapie erfolgt, kehren die Patienten am Abend in ihre eigene Häuslichkeit zurück und verbringen dort die Nacht sowie die Wochenenden. Behandelt werden Menschen, die zum Beispiel unter Depressionen, sozialen Ängsten oder körperlichen Symptomen wie Schmerzen, Schwindel oder Übelkeit leiden, für die sich keine organischen Ursachen feststellen lassen. Die Behandlung in der Tagesklinik entspricht einem häufigen Wunsch der Patienten, da sie die Vereinbarkeit von Familie mit einer hoch effizienten Therapie ermöglicht. 

Eine weitere Zielgruppe für die Tagesklinik sind Krebspatienten, denen nach einer Diagnose oder bei lebensverändernden Einschränkungen die fachmedizinischen und therapeutischen Expertinnen und Experten im Alltag zur Seite stehen.

Die Behandlung in der Tagesklinik dauere im Schnitt zwischen 8 und 12 Wochen und sei auch deshalb mit vielen Vorteilen für die Patienten verbunden, da die Therapieerfolge direkt im häuslichen Alltag überprüft werden könnten.