Hallesche Theater, Oper und Orchester kämpfen mit nachhaltigem Besucherrückgang

Bühnen Halle
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Die Theater, Oper und Orchester GmbH Halle (TOOH) war im abgelaufenen Geschäftsjahr stark von coronabedingten Einschränkungen betroffen. Auch der Ausblick macht der Gesellschaft Sorgen.

Ein Jahr zum Vergessen
Der bundesweite Lockdown im letzten Jahr zwang alle Bühnen, die Spielstätten über Monate zu schließen. Auch der Probenbetrieb war stark eingeschränkt und nur mit hygienischen Auflagen möglich.

Trotz der Lockerung der hygienischen Schutzmaßnahmen konnten die Spielstätten nicht vollständig genutzt werden. Die Abstandsregelungen reduzierten die Platzkapazität in den Spielstätten auf ca. 25 bis 75 Prozent der ursprünglichen Platzkapazität.

Usprünglich plante die TOOH 2021 spartenübergreifend eine Vielzahl an Premieren. Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie wurden die ursprünglichen Pläne vollständig zunichte gemacht.

Die Besucherzahlen brachen um 23 Prozent gegenüber 2020 ein.

Nachhaltiger Besucherrückgang wahrscheinlich
Die TOOH beobachtet aktuell eine Kaufzurückhaltung und geht davon aus, dass der durch die Corona-Pandemie ausgelöste Rückgang der Besucherzahlen und Ticketerlöse teilweise nachhaltig sein wird. Die Gesellschaft rechnet damit, dass d
ie Besucher- und Erlöszahlen für längere Zeit auf einem niedrigen Stand verharren.

Die jährlichen Zuschüsse an die TOOH von rund 40 Mio. Euro (davon ca. 25 Mio. Euro von der Stadt Halle) dürften dann wohl nicht mehr ausreichen.

Inflation und Energiekrise belasten
Die Verschärfung hinsichtlich des Anstiegs des Preisniveaus bei Material-, Dienstleistungs- und Versorgerpreisen ist für die TOOH bereits massiv spürbar. Dies hat zur Folge, dass bei konstanten Budgets der künstlerischen Sparten effektiv weniger Material und Leistung eingekauft werden können.

Zudem geht die Gesellschaft von einer Verknappung von Materialien wie Holz, Metall oder Kunststoff sowie von möglichen Unterbrechungen in der Versorgung mit Energieträgern wie Gas, Elektrizität oder Fernwärme aus.

Laut TOOH ist bereits absehbar, dass Neuinszenierungen auf Grund der Preissteigerungen nicht im gewohnten Umfang realisiert werden können. Keine guten Aussichten für die Kulturlandschaft in Halle.