Zoo Halle: Nach dem Coronaschock droht der Energieschock

Bergzoo Halle
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Hinter dem halleschen Zoo liegen zwei schwierige Geschäftsjahre. Im Jahr 2021 besuchten nur insgesamt ca. 252.000 Besucher den Bergzoo und damit noch einmal deutlich weniger als im ersten Coronajahr 2020, als noch ca. 314.000 Besucher in den Bergzoo kamen. 2019 waren es noch rund 472.000 Besucher.

Coronabedingte Schließungen führen zu hohen Einnahmeausfällen
Aufgrund der Corona-Maßnahmen musste der Zoo im Jahr 2021 vorübergehend schließen. Das schlägt sich folglich massiv im Ergebnis des Bergzoos nieder. Während die Schließung im Januar, aufgrund der normalerweise geringen Besucherzahlen in der kalten Jahreszeit, gut verkraftet werden konnte, resultierten aus der zweiwöchigen Schließung im April Verluste, die während des gesamten Jahres nicht mehr ausgeglichen werden konnten.

Konnten 2019 Umsätze in Höhe von 4,8 Mio. Euro und 2020 immerhin noch 4,0 Mio. Euro erzielt werden, so sanken die Erlöse im Jahr 2021 auf 2,8 Mio. Euro.

Voraussichtlich höhere Einnahmen durch Magische Lichterwelten im November
Für das Jahr 2022 rechnet Zoodirektor Müller wieder mit Umsatzerlösen von 4 Mio. Euro., vorausgesetzt die „Magischen Lichterwelten” im November können stattfinden. Die eigentlich für Februar und März 2022 geplante Show musste aufgrund von Schwierigkeiten bei der Erteilung von Arbeitsvisa für die Mitarbeiter des Partnerunternehmens verschoben werden.

Stadt und Sponsoren stützen Zoo seit Jahren
Die Stadt Halle unterstützt den Zoo mit einem jährlichen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 3 Mio. Euro. Darüber hinaus ist der Zoo auf Sponsoren wie die Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH angewiesen.  Auch die Unterstützung aus der halleschen Bevölkerung ist groß. Im Rahmen der Spendenkampagne „Futterpatenschaften“ sind 2021 Spenden in Höhe von 82.000 Euro eingegangen.

Betriebskosten explodieren – Eintrittspreise steigen
Der Zoo geht davon aus, dass sich die gestiegenen Energiekosten in diesem Jahr noch nicht auswirken, da die im Jahr 2020 abgeschlossenen Lieferverträge für Strom und Gas noch gelten. Nach aktuellen Erkenntnissen des Zoos werden sich die Stromkosten für die nächsten zwei Jahre jedoch verdoppeln, während sich die Gaskosten sogar verdreifachen. Zudem ist aktuell noch nicht gesichert, dass Gas zum Betrieb des Blockheizkraftwerkes geliefert werden kann.

Besucher müssen deshalb mit höheren Eintrittspreisen rechnen. Der Zoo geht davon aus, dass spätestens 2024 eine erneute Erhöhung der Eintrittspreise erforderlich wird. Bereits 2022 musste der Zoo die Preise anheben.