Gedenktafel für Ernst von Harnack im Merseburger Schloss enthüllt

V.l.n.r.: Dr. Björn Schmalz, Landesarchiv Sachsen-Anhalt; Dr. Andreas Schmidt (SPD), Mitglied des Landtages; Dietmar Eißner, Geschichtswerkstatt Merseburg-Saalekreis e.V.; Annett Hellwig, Dezernentin für Gesundheit, Soziales und Bildung Landkreis Saalekreis und Irene von Harnack-Hilpert, Enkelin von Ernst von Harnack. Foto: Landkreis Saalekreis.

Merseburg/LKS. Initiiert durch die Geschichtswerkstatt Merseburg-Saalekreis e.V. wurde heute im Schlossinnenhof im Beisein von Dezernentin Annett Hellwig in Vertretung des Landrates, Merseburgs Oberbürgermeister Sebastian Müller-Bahr (CDU) und dem Landtagsabgeordneten Dr. Andreas Schmidt (SPD) eine Gedenktafel zur Erinnerung an Ernst von Harnack enthüllt. Ebenfalls mit vor Ort war die Enkelin des ehemaligen Merseburger Regierungspräsidenten, Irene von Harnack-Hilpert. In einer kurzen Rede erinnerte Dietmar Eißner von der Geschichtswerkstatt Merseburg-Saalekreis e.V. an das Wirken von Ernst von Harnack in Merseburg und darüber hinaus im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.

In Merseburg erinnert bisher eine nach ihm benannten Straße. Des Weiteren trug das Dom-Gymnasium von 1946 bis 1959 seinen Namen.

Hintergrund
Erich von Harnack war von 1929 bis 1932 in Merseburg als Regierungspräsident tätig, bevor er im Zuge des Staatsstreiches von Papens aus dem preußischen Regierungsdienst in den Ruhestand versetzt wurde. Der überzeugte Sozialdemokrat sprach sich früh gegen die NSDAP aus und warnte offen vor den Gefahren des Nationalsozialismus. Er setzte sich für politisch und rassisch verfolgte Personen ein und unterstützte die Umsturzpläne gegen das NS-Regime. 1944 wurde er verhaftet und vor 80 Jahren am 05. März 1945 ermordet.