Leipzig/verdi. Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt kommt es zu einer Vielzahl von Angriffen auf migrantische Kollegen und Kolleginnen, auch in den Betrieben und Dienststellen. Die Gewerkschaft ver.di verurteilt den entfesselten Rassismus und die sich verstärkenden Gewaltausbrüche. Nicht nur die Fälle aus dem Uniklinikum Magdeburg oder an den Bahnhöfen zeigen, dass sich nun ein gewalttätiger Rassismus in Sachsen-Anhalt blitzartig ausbreitet. Auch in weiteren Branchen, wie beispielsweise im Nahverkehr, kommt es zu einer erhöhten Anzahl an Beleidigungen und Bedrohungen.
„Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hat uns alle betroffen gemacht und geschockt. Dass nun unsere migrantischen Kolleginnen und Kollegen dafür in Generalverdacht genommen, bedroht und angegriffen werden, werden wir nicht hinnehmen!“, sagt ver.di Bezirksgeschäftsführerin Annett Kannenberg-Bode.
„Wir fordern die Zivilgesellschaft auf, zusammenzustehen und sich klar gegen Rassismus zu stellen. Wer unsere Kolleginnen und Kollegen angreift, greift auch uns als Gewerkschaft und Gesellschaft an“, so die Gewerkschafterin.
Es sei schwer zu ertragen, dass die politische insbesondere mediale Instrumentalisierung des 20.12. in den sozialen Netzwerken dazu führt, dass Menschen, die sich integrieren, einer geregelten Arbeit nachgehen und sich und ihrer Familie hier ein Zuhause schaffen wollen, mit der Angst leben müssen, auf die Straße zu gehen, weil sie Übergriffe fürchten.
“Wir lassen unseren Mitgliedern jede Form der Unterstützung zum Thema „Gewaltprävention im Betrieb“ zukommen und sehen mit großer Sorge, dass Anfeindungen auch im Arbeitszusammenhang zunehmen.“ Darüber hinaus prüft der ver.di Bezirk Sachsen-Anhalt Nord Angebote für Deeskalationstrainings und ruft dazu auf, jeden verbalen oder körperlichen Übergriff bei den zuständigen Behörden anzuzeigen.
Wer das Unterstützungsangebot annehmen möchte, wendet sich bitte an: bz.lsa-nord@verdi.de