Roggen im Stresstest: Agrarwissenschaftler der MLU erhält Förderung

Steven Dreissig. Foto: Uni Halle / Markus Scholz.

Halle. MLU. Der Pflanzenforscher Dr. Steven Dreissig richtet ab sofort eine Emmy Noether-Nachwuchsgruppe an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) ein. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Arbeit des Wissenschaftlers mit bis zu 1,8 Millionen Euro. Dreissig wird die Auswirkungen von Nährstoffmangel auf die genetische Vielfalt in Roggenpflanzen untersuchen.

Die Nachwuchsgruppe befasst sich mit dem Zusammenspiel von Umweltbedingungen, insbesondere Nährstoffmangel, und der sogenannten meiotischen Rekombination. Die Meiose ist der Prozess der Zellteilung, bei dem aus einer Zelle mit doppeltem Chromosomensatz vier Keimzellen mit einfachem Chromosomensatz werden.

Dreissig konzentriert sich auf die männlichen Keimzellen des Roggens, die Pollen. Dazu ermittelt er ihre Größe und sequenziert ihr Genom. Außerdem will er den Selektionsprozess im Lauf der nächsten Jahre beobachten: “Wir heben das geerntete Saatgut auf und bringen es im nächsten Jahr wieder aus. So können wir nachvollziehen, welche Gensequenzen sich durchsetzen werden.” Die Erkenntnisse könnten in Züchtungsprogramme einfließen und diese verbessern.