Merseburg. LK. Der Nahverkehrsplan 2023 für den Saalekreis steht. Seit 2021 wurde der Plan, in dem u.a. die verkehrspolitischen Zielsetzungen und Leitlinien, das zu erbringende Leistungsangebot und die Finanzierung des ÖPNV festgelegt sind, durch verschiedene Arbeitsgruppen und Gremien erarbeitet. Der Nahverkehrsplan gilt nun für die nächsten 5 Jahre und beinhaltet folgende Ziele:
- Weiterentwicklung des Liniennetzes,
- Sicherstellung/Erweiterung der hochwertigen Angebote (z.B. der Stadtverkehre, Vertaktung im 1–h–Takt und 2–h–Takt),
- Erhalt der guten Angebotsqualität im Schülerverkehr,
- Weiterentwicklung flexibler Bedienformen im gesamten Landkreis Saalekreis,
- Ausbau der flächendeckenden ÖPNV–Erschließung (100–Einwohner–Grenze),
- Definition von Mindeststandards der Barrierefreiheit im ÖPNV,
- Stabilisierung der Finanzierung.
ÖPNV-Erschließung weiter kritisch
Der Saalkreis hat sich selber das Ziel gesetzt, 80 Prozent der bebauten Fläche im Landkreis durch ÖPNV–Haltepunkte zu erschließen. Aktuell wird nur ein Wert von 70 Prozent erreicht. Insbesondere bei im Umkreis von größeren Orten gelegenen Siedlungsgebieten bestehen noch Defizite. Dies betrifft insbesondere Bad Dürrenberg, Leuna, Braunsbedra, Bad Lauchstädt und Teutschenthal. Eine Erschließung von unter 40 Prozent weisen aktuell noch die Orte Barnstädt oder Spergau auf.
Neben der besseren Erschließung dieser Regionen sieht der Nahverkehrsplan 2023 vor, dass in den kommenden 5 Jahren alle Städte, Gemeinden, Siedlungen, Ortschaften und Ortsteile mit einer Bevölkerung ab 100 Personen an den ÖPNV angebunden werden.
Schülerverkehr im Fokus
Im Saalekreis verfügen knapp 9.000 Kinder und Jugendliche über eine ÖPNV–Fahrberechtigung. Die Hälfte aller im straßengebundenen ÖPNV des Saalekreises beförderten Fahrgäste sind Schülerinnen und Schüler. Deshalb kommt dem Schülerverkehr auch in den kommenden 5 Jahren eine hohe Bedeutung zu.
Neue Angebote sollen Nachfrage stärken
Unter Berücksichtigung des Bevölkerungsrückgangs im Saalekreis geht der Landkreis aktuell davon aus, dass die Nachfrage im ÖPNV um ca. 1 bis 2 Prozent bis zum Jahr 2030 zurückgehen würde, wenn keine neuen Angebote dazukommen. Mit den im neuen Nahverkehrsplan verankerten Maßnahmen soll diesem Trend entgegengewirkt werden. Im Regionalbusverkehr wird deshalb sogar von einer Nachfragesteigerung bis zu 20 Prozent, im StadtBus–Verkehr bis zu 11 Prozent und bei der Straßenbahn bis zu 4 Prozent bis zum Jahr 2030 ausgegangen.
Straßenbahnlinie 5 soll erhalten bleiben
Die Genehmigung für die Linie 5 im Saalekreis endet zum 31.12.2024. Der Landkreis beabsichtigt deshalb, die Linie im Rahmen einer wettbewerblichen Vergabe eines öffentlichen Dienstleistungsauftrages für 15 Jahre zum 01.01.2025 neu zu vergeben.