Leiterin des Hebammenkreißsaales im Elisabeth-Krankenhaus als Expertin für Mitteldeutschland ausgezeichnet

Elisabeth-Krankenhaus
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Halle. EK. Kathrin Eichhorn, Leitende Hebamme im Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale), ist vom Deutschen Hebammenverband (DHV) zur Expertin für den Hebammenkreißsaal ernannt worden. In Sachsen-Anhalt und im gesamten mitteldeutschen Raum ist sie bislang die einzige vom Hebammenverband empfohlene Ansprechpartnerin für diesen alternativen Ansatz in der Geburtshilfe.

Der Hebammenkreißsaal ermöglicht werdenden Müttern mit der unmittelbaren Betreuung durch das Hebammenteam ein besonders natürliches und selbstbestimmtes Geburtserlebnis. Ärztinnen und Ärzte kommen nur dann zum Einsatz, wenn es medizinisch notwendig ist.


„Ich bin stolz darauf, dass mein Team in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum so weit gekommen ist und sich aktiv in die Weiterentwicklung des Hebammenkreißsaals einbringt. Für unsere Mütter und die Familien haben wir ein zusätzliches Plus an Geborgenheit gewonnen, bei gleichzeitig hoher medizinischer Sicherheit.“

– Kathrin Eichhorn –


Bisher 686 Geburten im Hebammenkreißsaal

Etwa 98 Prozent aller Babys werden in Deutschland im Krankenhaus unter überwiegend ärztlicher Betreuung geboren. Das Konzept des Hebammenkreißsaals ergänzt die Geburtsmedizin um einen Mittelweg zwischen der gesicherten Betreuung in einer Klinik und der individuellen Ausgestaltung der Geburt mit der besonders hohen Betreuungsqualität und -kontinuität durch eine Hebamme. Zugleich kann auf eventuell auftretende Probleme während der Geburt jederzeit mit angemessenen medizinischen Maßnahmen reagiert werden − auch durch das Hinzuziehen von entsprechenden Fachärztinnen und Fachärzten. Über die erste Geburt im Hebammenkreißsaal des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara freuten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik für Geburtshilfe im September 2019. Seitdem ist das Konzept mit insgesamt 686 Geburten zu einer echten Alternative in der Geburtshilfe des katholischen Krankenhauses geworden.

Sachsen-Anhalt fördert natürliche Geburt

Das Land Sachsen-Anhalt hat die Förderung des Hebammenkreißsaals am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara bis einschließlich Juni 2024 mit einer Summe von insgesamt 434.400 Euro verlängert. „Ungefähr jede dritte Geburt im Land ist eine Kaiserschnitt-Geburt. Das ist eindeutig zu viel, da ein Großteil medizinisch nicht notwendig ist“, sagte Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt. „Der Fokus einer Hebamme liegt auf der natürlichen Geburt. Dafür ist sie ausgebildet und sollte auch so agieren dürfen. Ein Kaiserschnitt sollte eine Notlösung bleiben und nicht ein Wunschkaiserschnitt als Hauptlösung. Wir hoffen, dass mit hebammengeleiteten Kreißsälen wieder mehr Kinder auf natürlichem Wege zur Welt kommen.“