Neue Karte zeigt Hitzebelastung in Sachsen-Anhalt

Sonne
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Halle/LAU. Die sommerliche Hitzebelastung in Sachsen-Anhalt hat in den letzten Jahren insgesamt spürbar zugenommen, fällt jedoch in den einzelnen Gebieten unterschiedlich stark aus. Neben geografischen Faktoren wie Höhenlage und Oberflächenstruktur hat auch die Flächennutzung enormen Einfluss auf die Hitzeentwicklung: Durch starke Bebauung und fehlende Grünflächen kann es in Stadtzentren bis zu 10 Grad wärmer werden als am Stadtrand.

Wie stark die Hitzebelastung in einem Gebiet ist, darüber gibt seit kurzem eine Karte mit dem Wärmebelastungsindex Auskunft. Diese hat das Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz ThINK aus Jena im Auftrag des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt erstellt. In den Index gehen Faktoren wie die Landoberflächentemperatur, der Versiegelungsgrad, die Dichte der Bebauung und die Vegetation ein. Dargestellt wird er in einer hochauflösenden Karte mit einer Genauigkeit von 10×10 Metern. So lassen sich Hitzehotspots identifizieren und empfindliche Personengruppen in Kinder-, Kranken- oder Pflegeeinrichtungen künftig besser vor Hitze schützen.

Komprimierte >> Übersichtskarte Wärmebelastungsindex

Die Wärmebelastungskarte soll vor allem Städten und Gemeinden helfen, Klimaanpassungsmaßnahmen wie Frischluftschneisen, Straßenbegrünung, Trinkwasserbrunnen oder andere Bauvorhaben zu planen. Außerdem können die Informationen von der Bevölkerung aus privatem Interesse genutzt werden.

Um die Anpassung an die Folgen des Klimawandels geht es auch beim „Klimastammtisch“ des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU), der jeden ersten Dienstag im Monat ausschließlich online stattfindet. Der Stammtisch richtet sich vorrangig an Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen, Landkreisen und kreisfreien Städten. Jede Veranstaltung widmet sich jeweils einem Schwerpunktthema.

Das erste Treffen findet am 1. April statt. Dann stellen die Klimafachleute des LAU sich, das Angebot und die kommenden Themen vor. Im Mai wird es um das Regionale Klimainformationssystem ReKIS gehen und Anfang Juni soll der Wärmebelastungsindex genauer vorgestellt werden.

Die hochaufgelöste Karte, eine Geodaten-Datei oder die Eingangsdaten können über ein Kontaktformular angefordert werden.