SV Halle-Athlet Sebastian Otto verteidigt Jiu-Jitsu-Weltmeister-Titel

Sebastian Otto holt sich den Weltmeistertitel bei den 2022 World IBJJF Jiu-Jitsu No-Gi Championships in Anaheim (Kalifornien, USA). Foto: SV Halle/privat.

Halle. SV. Gold als Weihnachtsgeschenk: Sebastian „Ottchen“ Otto vom SV Halle hat es geschafft. Der amtierende Weltmeister im Brazilian Jiu-Jitsu (2019) konnte letzte Nacht in Anaheim (Kalifornien, USA) seinen Titel verteidigen. Dabei trat der SV Halle-Athlet bei den 2022 World IBJJF Jiu-Jitsu No-Gi Championships in der am stärksten besetzten Gewichtsklasse bis 85,5 Kilogramm an. Von vier bestrittenen Kämpfen – darunter ein durch K.O. des Gegners im Viertelfinale – setzte sich der 38-Jährige im Halbfinale und Finale souverän nach Punkten durch und bezwang in letzter Instanz den Amerikaner Scott Rendos.

Otto überließ auch dieses Mal nichts dem Zufall. Sein Erfolg basiert auf ehrgeizigen, sehr aufwendigen Wettkampf-Vorbereitungen, aber durchaus auch auf cleverer Strategie. Nachdem er noch zur Europameisterschaft vor vier Wochen zur Überraschung seiner Gegner kurzerhand in der nächsthöheren Gewichtsklasse bis 91 Kilogramm gestartet war, ging es zur WM kurzerhand wieder in die Ursprungsklasse zurück.

Allerdings gestaltete sich der Wettkampfablauf als sehr zäh und nervenzerreibend. Wie Otto berichtet, herrschte, anders als noch 2019, bei den Athleten eine hohe Anspannung. „Zwischen den Kämpfen lagen lange Wartezeiten, beim Viertel- und Halbfinale mehr als 40 Minuten. Und da war es für mich schon schwer, die Motivation weiter auf so hohem Level zu halten“, berichtet der Athlet, der in der Jiu-Jitsu-Szene nur den Spitznamen „OttoBus“ trägt. Einmal in Fahrt, ist er nicht zu stoppen.