Drogen im Wert von 20 Millionen Euro in Landsberg sichergestellt

Polizeiinspektion Halle
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Halle. PI. Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Halle und des Fachkommissariats für Rauschgiftdelikte des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Halle (Saale) wurde bekannt, dass in einem Gemüsehandel in einem Ortsteil von Landsberg (Saalekreis) Paletten mit Ölfrüchten angeliefert wurden, in denen Drogen versteckt sein könnten.

Der Verdacht bestätigte sich. Am heutigen Tag wurden mehr als 20 verdächtige Paletten sichergestellt.

Gegen die verantwortlichen Tatverdächtigen wird ermittelt. Nach aktuellem Ermittlungsstand halten sich diese nicht in Deutschland auf. Inwieweit auch aus Deutschland agierende Personen in die Vorgänge involviert waren, ist derzeit noch unklar. Weshalb die Paletten nach Landsberg geliefert wurden, ist Gegenstand der Ermittlungen.

Vier dieser Paletten wurden bislang kriminaltechnisch untersucht. In diesen befanden sich etwa 300 Kilogramm CAPTAGON in Form von circa 1,7 Millionen Tabletten. Diese Menge hat einen geschätzten Verkaufswert von mehr als 20 Millionen Euro. Es dürfte sich dabei um eine der größten Einzelsicherstellungsmengen dieser Substanz in Deutschland handeln.

Ergänzung 18.07.2025: 
Im Rahmen des Ermittlungsverfahrens wegen unerlaubten Einfuhrschmuggels einer nicht geringen Menge CAPTAGON wurden inzwischen alle sichergestellten Paletten kriminaltechnisch untersucht. Diese beweissichere kriminaltechnische Untersuchung war sehr aufwändig. Zusätzlich erfolgte mithilfe einer mobilen Röntgenanlage des Hauptzollamts Dresden eine nochmalige Überprüfung.

Es konnten in den Paletten mit Oliven weitere rund 100 CAPTAGON-Behältnisse aufgefunden und sichergestellt werden. Die Gesamtsicherstellungsmenge beträgt damit mindestens 360 kg CAPTAGON, also etwa 2,1 Millionen Tabletten, welche in 975 Behältnissen versteckt waren. Der Wert der beschlagnahmten Drogen wird nun insgesamt auf circa 25 Millionen Euro geschätzt.

Beim Rest der Warenlieferung, unter anderem Paprika- und Pfefferpaste sowie arabischer Spinat „Molokhia“, handelte es sich offenkundig um sogenannte Tarnladung, in welcher sich keine weiteren Betäubungsmittel befanden.

Gegen die verantwortlichen Tatverdächtigen wird weiterhin mit Hochdruck ermittelt. Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand halten sich diese nicht in Deutschland auf.

Ein Verdacht gegen den Lebensmittelhandel in Landsberg, an den kriminellen Aktivitäten beteiligt zu sein, hat sich nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht erhärtet.