„Nach-Wuchs“ aus Holz im Kreis Mansfeld-Südharz

Baum
Symbolbild © H@llAnzeiger

Halle/IGBAU. Es gibt „Nach-Wuchs“ im Landkreis Mansfeld-Harz. Und zwar aus Holz: Die IG BAU-Bezirksverbände Sachsen-Anhalt Süd und Nordthüringen setzen gemeinsam ein grünes Zeichen. Zum Internationalen Tag des Waldes am morgigen Dienstag pflanzt die Forst-Gewerkschaft den Baum des Jahres 2023 – eine Moorbirke – auf dem Areal des Jugendwaldheims Wildenstall in Sangerhausen. Die „Baum-Patenschaft“ übernimmt dabei ebenfalls das Jugendwaldheim Wildenstall.

„Wir stecken in einer massiven Wald-Krise. Der Forst braucht dringend einen Push. Und dabei zählt jeder Baum. Aber auch jeder Forstbeschäftigte. Es fehlt Nachwuchs“, sagt Kerstin Fischer von der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd.

Perfekter Partner für’s Leben

Die Forst-Gewerkschaft setzt damit im Rahmen ihrer bundesweiten Baumpflanz-Aktion „Nach-Wuchs“ auch in der Region einen „grünen Akzent“ am Tag des Waldes. „Mehr Sauerstoff – weniger CO2: Dafür steht der Baum. Er ist damit der perfekte Partner für’s Leben. Schon deshalb muss es mehr Bäume geben. Der Wald braucht ‚Nach-Wuchs‘. Das fängt aber auch schon im eigenen Garten an, in den Parks und an den Straßenrändern“, sagt Kerstin Fischer. Die Bezirksvorsitzende der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd fordert die Städte und Kreise in der Region, aber auch das Land und den Bund auf, die Aufforstung in den politischen Fokus zu rücken und damit mehr „grüne Power“ zu zeigen – auch bei den Fachkräften, die sich um den Forst kümmern.

Der Wald hat gewaltig gelitten: „Vom Sturm bis zur Hitzewelle – Extremwetter hat auch dem heimischen Forst enorm zugesetzt. Dabei spielt der Wald gerade in der Klimakrise eine wichtige Rolle: Er bindet enorme Mengen von CO2. Er ist unsere ‚grüne Lunge‘. Tieren und Pflanzen bietet er einen Lebensraum“, so die Bezirksvorsitzende der Forst-Gewerkschaft IG BAU. Wald garantiere Naherholung. Er sei deshalb auch wirtschaftlich wichtig: für den Tourismus. Aber auch als Lieferant für den nachhaltigen Roh- und damit auch Baustoff Holz.

90 Millionen Bäume in Deutschland – 80 Prozent davon mit Schäden

Das symbolische Baum-Pflanzen der IG BAU-Bezirksverbände Sachsen-Anhalt Süd und Nordthüringen ist Teil einer bundesweiten Aktion: Zeitgleich wird Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) zusammen mit dem Forst-Experten und Vize-Chef der IG BAU, Harald Schaum, am Internationalen Tag des Waldes in Berlin einen Baum pflanzen.

Die IG BAU startet damit einen „Wald-Weckruf“ und schlägt Alarm: „Bundesweit haben vier von fünf Bäumen mittlerweile einen Kronenschaden“, so Harald Schaum. In ganz Deutschland gibt es nach Angaben der IG BAU rund 90 Milliarden Bäume. „Durch die bundesweite Pflanzaktion ‚Nach-Wuchs‘ kommen symbolisch ein paar dazu. Entscheidend ist aber, dass daraus jetzt eine Pflanz-, aber auch eine Beschäftigungs-Offensive für den Wald und gegen die Krise, in der der Forst steckt, wird“, so Schaum. Hier seien Bund und Länder, aber auch die Kommunen gefordert.