Landesweite Herzwoche setzt auf Bewegung zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Herzschlag Gesundheit
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Magdeburg. MS/LSA. 95.240 Menschen aus Sachsen-Anhalt wurden nach Angaben des Statistischen Landesamtes im Jahr 2020 aufgrund einer Erkrankung des Herz-Kreislaufsystems in einem Krankenhaus stationär behandelt. Fast 18 Prozent aller Behandlungen im Krankenhaus (543.870) erfolgten damit wegen einer Herz-Kreislaufkrankheit. Zugleich waren Leiden aus dieser Diagnosegruppe verantwortlich für 40 Prozent aller 33.804 Todesfälle.

Die Initiative Herzgesundheit in Sachsen-Anhalt hat gestern die dritte landesweite Herzwoche ausgerufen. Unter dem Motto „Fit fürs Herz – #HerzgesundheitLSA“ steht bis zum 10. September 2022 die positive Wirkung ausreichender Bewegung auf die Herzgesundheit im Mittelpunkt.

„Je aktiver ein Mensch lebt, desto geringer ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Schon eine halbe Stunde Sport am Tag reichen aus, um dieses Risiko erheblich zu reduzieren“, sagt Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne. Selbst Betroffene, die bereits zu hohe Vitalwerte oder erste Symptome einer Herzschwäche zeigten, könnten mit einer Änderung ihres Lebensstils eine deutliche Verbesserung erreichen. „Wer rastet, der rostet“, sagt Grimm-Benne. Das Herz brauche körperliche Aktivität, um vor allem mit zunehmendem Alter nicht zu ermüden. Dabei gehe es weniger um einen harten Trainingsplan als vielmehr um regelmäßige lockere Trainingseinheiten, die Spaß machten. „Genau das wollen wir mit der diesjährigen Herzwoche vermitteln“, sagt Grimm-Benne. Langfristiges Ziel sei es, durch konzertierte Informations- und Aufklärungsaktionen bei Herzwochen in den folgenden Jahren das Bewusstsein der Sachsen-Anhalterinnen und Sachsen-Anhalter für eine herzgesunde Lebensweise nachhaltig zu stärken.

Zwischen Arendsee und Zeitz sind bislang rund 80 Veranstaltungen angemeldet worden. Das Spektrum reicht von medizinischen Vorträgen über Messungen von Vitalwerten und Blutzucker, über Fitness-Checks und Telefonforen bis hin zu Veranstaltungen in Kliniken und Gesundheitstagen in Behörden. Fast 600 Apotheken im Land legen umfangreiches Informationsmaterial aus und bieten Blutdruckmessungen an. „Die landesweite Aufklärungskampagne ist ein weiterer wichtiger Baustein in der Bekämpfung der Herzinfarktsterblichkeit. Dafür sorgt ein Aktionsbündnis aus Behörden, Ärztenetzwerken, Krankenkassen und Gesundheitsorganisationen, das wir mit Informationsmaterial dabei unterstützen, möglichst viele Menschen über Themen wie Vorsorge, Ursachen und Symptome von Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufzuklären“, betont der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Herzstiftung, Prof. Dr. Thomas Voigtländer.

Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, die Deutsche Herzstiftung und zahlreiche Akteure und Institutionen aus dem Gesundheitswesen in Sachsen-Anhalt arbeiten dafür eng zusammen. „Toll, dass wieder so viele Akteure an einem Strang ziehen. Das macht mich stolz, zumal wir als Bundesland in Sachen landesweiter Präventionskampagne zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Vorreiter gelten und nach zwei Jahren pandemiebedingter Zwangspause wieder nahtlos anknüpfen konnten“, sagt Schirmherrin Grimm-Benne. Bereits über 1.300 Aktionspakete mit Broschüren, Plakaten und Flyern zu den Themen Erhalt der Herzgesundheit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat die Herzstiftung in Sachsen-Anhalt verschickt. 

Hintergrund
Um die Ursachen eines Herzinfarktes wissenschaftlich erforschen zu können, wurde unter Leitung der Universitätsmedizin Halle (Saale) 2013 das regionale Herzinfarktregister Sachsen-Anhalt, kurz RHESA, ins Leben gerufen. Im vergangenen Jahr wurde es zu eRHESA, einem elektronischen Herzinfarktregister, weiterentwickelt. Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Sachsen-Anhalt finanziert eRHESA mit rund 640.000 Euro.