Weniger Einbrüche – Mehr Cybercrime: So haben sich die Straftaten in Sachsen-Anhalt während der COVID-19-Pandemie verändert

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Wiesbaden. BKA. Weniger Wohnungseinbrüche und Diebstahldelikte, dafür mehr Straftaten im Zusammenhang mit Darstellungen sexualisierter Gewalt gegen Kinder sowie im Bereich Cybercrime: Die Kriminalitätslage in Sachsen-Anhalt hat sich während der COVID-19-Pandemie verändert.

Hohe Infektionszahlen, eine eingeschränkte Mobilität und die beschleunigte Digitalisierung sowie wirtschafts- und gesundheitspolitische Maßnahmen führten beispielsweise zu einem Rückgang der Straßenkriminalität, aber einer Zunahme einzelner Betrugsdelikte. Zudem wurde ein gestiegenes Aggressionspotenzial bei Demonstrationen gegen die Anti-Corona-Maßnahmen verzeichnet.

Deutlich weniger Einbrüche und Diebstähle

Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie haben zu einem Rückgang der Mobilität in der Bevölkerung und zu einem vermehrten Aufenthalt im häuslichen Umfeld geführt. Dies dürften Erklärungsansätze für den deutlichen Rückgang der Fallzahlen in den Deliktsbereichen des Wohnungseinbruchdiebstahls, Ladendiebstahls oder Taschendiebstahls sein. Insbesondere die Zahlen des Wohnungseinbruchdiebstahls lagen in den Jahren 2020 und 2021 deutlich unterhalb des Niveaus vor der Pandemie.

Mehr Straftaten im Zusammenhang mit der Darstellung sexualisierter Gewalt gegen Kinder

Die Digitalisierung der Gesellschaft hat sich deutlich beschleunigt und die Nutzung des Internets und sozialer Medien noch einmal verstärkt. Hierdurch boten sich vermehrt Angriffsmöglichkeiten für Cyberkriminelle und Gelegenheiten für Straftaten im Zusammenhang mit der Darstellung sexualisierter Gewalt gegen Kinder und sexuellen Missbrauch von Kindern. Der bereits seit Jahren zu beobachtende Trend steigender Fallzahlen hat sich in beiden Bereichen während der Pandemie noch einmal verstärkt. Bei den Straftaten unter Nutzung des Internets als Tatmittel kam es während der Pandemiejahre zu einer Steigerung der Fallzahlen um über 30 Prozent verglichen mit 2019. Bei der Darstellung sexualisierter Gewalt gegen Kinder wurde gar eine Steigerung um über 100 Prozent im Vergleich zu 2019 verzeichnet.