Halle. BPol. Am Montag, 13. November 2023, kam es auf dem Hauptbahnhof Halle innerhalb kürzester Zeit gleich zweimal zum Einsatz von Spezialkräften wegen herrenloser Gepäckstücke:
Vorfall 1
Im ersten Fall erhielt die Bundespolizei gegen 21.35 Uhr fernmündlich die Meldung von der Notfallleitstelle der Bahn, dass sich auf der Zugstrecke von Magdeburg nach Halle ein herrenloser Rucksack in einer Sitzecke befindet. Um 21.41 Uhr kam der Regionalexpress im Hauptbahnhof Halle auf Gleis 12 an.
Die Zugbegleiterin gab an, dass während der Fahrt mehrere Durchsagen im Zug nach dem Besitzer erfolgten. Dies blieb jedoch ohne Erfolg. Eine Streife der Bundespolizei nahm den Rucksack in Augenschein, stufte diesen aufgrund der Verschlossenheit als nicht zuzuordnenden Gegenstand ein und leitete polizeiliche Folgemaßnahmen ein. Folglich wurden der betroffene Zug, die Bahnsteige sowie Gleise 12 und 13 geräumt und gesperrt. Die angeforderten Spezialkräfte aus Leipzig erreichten 22.25 Uhr den Einsatzort und begannen mit der Untersuchung des Gegenstandes. Nach abschließender Beurteilung und Auswertung der Röntgenbilder wurde der Rucksack als ungefährlich eingestuft und somit die Aufhebung der Sperrungen um 22.49 Uhr veranlasst. Im Rucksack befanden sich neben persönlichen Gegenständen auch ein polnischer Reisepass, der auf einen 33-jährigen Mann ausgestellt war.
Vorfall 2
Genau 15 Minuten später, um 23.04 Uhr, meldeten Sicherheitsmitarbeiter der Bahn, dass sich auf Bahnsteig 5 ein weiterer herrenloser Rucksack befindet, welcher nicht einsehbar ist und keiner Person im näheren Umfeld zuzuordnen ist.
Eine sofort alarmierte Streife begab sich zum Einsatzort. Lautsprecherdurchsagen verliefen auch hier negativ. Um 23.24 Uhr wurde der Rucksack als nicht zuzuordnender Gegenstand eingestuft und selbige Maßnahmen wie oben beschrieben eingeleitet. Die Entschärfer begannen 23.26 Uhr mit der Überprüfung des Gepäckstücks und konnten dieses kurze Zeit später ebenfalls als ungefährlich einstufen. Die Bundespolizisten hoben um 23.29 Uhr alle eingeleiteten Maßnahmen auf. Ein Hinweis auf den Eigentümer konnten sie in diesem Fall nicht feststellen. und übergaben den Rucksack kurze Zeit später dem Fundbüro der Deutschen Bahn.
Da es immer wieder zu derartig gelagerten Sachverhalten kommt, appelliert die Bundespolizei erneut an alle Fahrgäste, das eigene Reisegepäck ständig im Blick zu behalten, bei sich zu führen und ganz besonders darauf zu achten. Neben einem möglichen Gepäckdiebstahl kann es sonst, wie in den beiden aktuellen Fällen beschrieben, zu Polizeieinsätzen unter finanzieller Regressnahme des Verursachers kommen.