Tag der Transsichtbarkeit – Ansprechperson bei der Polizei berät

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Magdeburg. MI/LSA. Am 31. März 2022 ist Internationaler Tag der Transsichtbarkeit. Transidente Menschen sind Personen, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen.

Im vergangenen Jahr wurde eine hauptamtliche Ansprechperson für LSBTTI (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle und intergeschlechtliche Menschen) bei der Polizeiinspektion Zentrale Dienste Sachsen-Anhalt ins Leben gerufen. Sie kann von allen Menschen für polizeilich relevante Sachverhalte, Anfragen oder Beschwerden in Bezug auf die sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität kontaktiert werden. Die Funktion hat Grit Merker übernommen. Das Aufgabengebiet ist dabei sehr umfassend: Grit Merker arbeitet eng mit den Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern in den Polizeidienststellen zusammen.

Dabei berät sie rund um das Thema alle Kolleginnen und Kollegen in der Landespolizei und unterstützt bei der polizeilichen Sachbearbeitung, bei möglichen Konfliktsituationen und beim Opferschutz.

Darüber hinaus ist sie im engen Austausch mit Initiativen, Vereinen und Organisationen, die präventiv tätig sind. Grit Merker übernimmt hier die wichtige Funktion eines Bindeglieds zwischen der Polizei und den entsprechenden Communitys.

Ansprechperson Grit Merker: „Transidente Menschen sind in den letzten Jahren sehr viel sichtbarer geworden. Jetzt gilt es das Vertrauen der Community in die Polizei zu stärken, die Anzeigenbereitschaft zu erhöhen und das Verhältnis insgesamt zu verbessern, aber auch polizeiintern zu einem möglichst diskriminierungsarmen Arbeitsumfeld für transidente Beamt*innen beizutragen.“

Vertrauen spielt eine bedeutsame Rolle. Das wird bei allen Gesprächen berücksichtigt. Straftaten und Konfliktsituationen im Zusammenhang mit der sexuellen Orientierung und der geschlechtlichen Identität gilt es zu erkennen, das polizeiliche Handeln entsprechend auszurichten. Alle Menschen sollen sich ohne Bedenken an die Polizei Sachsen-Anhalts wenden können – sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität beeinflussen die Aufgabenwahrnehmung in keiner Weise.

Innenministerin Dr. Tamara Zieschang: „Wir sagen Nein zu jeder Art von Gewalt, Diskriminierung und Hasskriminalität. Sprechen Sie die Polizei an, wenn Sie Opfer einer Straftat aufgrund Ihrer sexuellen Orientierung beziehungsweise Ihrer Geschlechtszugehörigkeit wurden oder eine solche beobachtet haben.“

Hintergrund
Täterinnen und Täter gehen oftmals davon aus, dass sich ihre Opfer fügen, wenn sie diese beleidigen oder schlagen beziehungsweise wenn Zeuginnen und Zeugen wegschauen. Es ist davon auszugehen, dass nicht alle Delikte zur Anzeige gebracht werden und das Dunkelfeld weitaus größer ist.