Mehr Todesfälle durch illegale Drogen in Sachsen-Anhalt im Jahr 2023

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Halle. StatLa. Im Jahr 2023 sind in Sachsen-Anhalt nach Ergebnissen der Todesursachenstatistik 53 Personen (7 Frauen, 46 Männer) an den Folgen des Konsums illegaler Drogen verstorben, so das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt anlässlich des Internationalen Tages gegen Drogenmissbrauch am 26. Juni. Damit stieg die Zahl der an illegalen Drogen Verstorbenen im Land gegenüber dem Vorjahr um 22 und gegenüber 2013 um 33 Personen an.

Im Jahr 2023 waren Überdosierung (3 Frauen, 31 Männer) und infolge langzeitigen Missbrauchs oder unter der Einwirkung von Entzugserscheinungen (4 Frauen, 15 Männer) die Todesursache. Unter den Fällen von Überdosierung waren 4 Fälle von Selbsttötung aus Verzweiflung über die Lebensumstände.

Altersverteilung

Im Jahr 2023 und in den 4 Jahren davor waren durchschnittlich über 3/4 (78,0 %) der an den Folgen des Konsums illegaler Drogen Verstorbenen männlich (135) und vorwiegend im Alter zwischen 35 und 45 Jahren (73 Personen bzw. 42,2 %). Zwischen 2013 und 2018 dagegen waren die Verstorbenen vorwiegend zwischen 25 und 35 Jahren (49 Personen bzw. 42,2 %) und der Anteil der männlichen Todesfälle lag bei 72,4 % (84 Personen).

Legale Drogen

Viel höher als die Zahl der Verstorbenen an den Folgen des Konsums illegaler Drogen ist dagegen die Zahl der Verstorbenen an den Folgen des Konsums legal erhältlicher Drogen wie Alkohol oder Tabak. So starben 2023 allein durch alkoholbedingte Krankheitszustände 772 Personen (165 Frauen und 607 Männer). Überwiegend waren die daran Verstorbenen zwischen 1948 und 1963 geboren (425 Personen bzw. 55,1 % aller Alkoholtoten).

Stationäre Behandlung

Im Jahr 2023 wurden 2.334 Frauen und 7.493 Männer aus Sachsen-Anhalt stationär in Krankenhäusern aufgrund einer Abhängigkeit durch psychotrope Substanzen behandelt, allein aufgrund von Alkohol 1.695 Frauen und 5.654 Männer. Weitere 160 Frauen und 478 Männer wurden in einer Vorsorge- oder Reha-Einrichtung behandelt. Gegenüber 2013 waren das 397 Frauen und 2.505 Männer weniger, die stationär in Krankenhäusern versorgt wurden. In Vorsorge- oder Reha-Einrichtungen dagegen wurden 16 Frauen mehr und 8 Männer weniger als 2013 behandelt.

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Falls Sie unter einer seelischen Belastung leiden oder selbstmordgefährdet sind, erhalten Sie Hilfe bei der Telefonseelsorge. Wählen Sie die Nummer 0800 111 0 111 und reden Sie mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern! Diese werden Ihnen helfen.

Wenn Sie glauben, dass jemand selbstmordgefährdet ist und Sie seine Kontaktdaten haben, sollten Sie dies umgehend Ihrer Polizeidienststelle melden, damit diese dem/der Betroffenen helfen kann. Es ist auch hilfreich, den/die Betroffene/n dazu zu ermutigen, mithilfe der oben genannten Kontaktdaten eine Hotline zur Suizidprävention zu kontaktieren.