Halle. StatLa. Laut aktuellsten Daten der World Population Prospects der Vereinten Nationen wuchs die Weltbevölkerung zwischen 1. Juli 2020 und 1. Juli 2021 von 7,84 Mrd. auf 7,91 Mrd. Personen. Dies entsprach einem Bevölkerungswachstum um rund 0,9 %.
Wie das Statistischen Landesamt anlässlich des Weltbevölkerungstages mitteilt, lag das zuletzt beobachtete Bevölkerungswachstum in Sachsen-Anhalt damit annähernd auf dem globalen Niveau. Zwischen dem 31. Dezember 2021 und dem 31. Dezember 2022 stieg Sachsen-Anhalts Bevölkerungszahl um 0,8 %.
Geburtenüberschuss und -defizit
Die Weltbevölkerung wuchs durch einen Geburtenüberschuss. 2021 standen rund 134 Mio. Geburten etwa 69 Mio. Sterbefälle gegenüber. Es gab weltweit annähernd doppelt so viele Geburten wie Sterbefälle.
In Sachsen-Anhalt erreichte das Geburtendefizit 2022 hingegen einen Rekordwert. Hier kamen 14.506 Kinder zur Welt, während gleichzeitig 37.281 Personen verstarben. Damit gab es nicht einmal halb so viele Geburten wie Sterbefälle. Die jüngsten Bevölkerungsgewinne Sachsen-Anhalts entstanden ausschließlich durch die starke Zuwanderung in das Bundesland.
Im Hinblick auf das Verhältnis von Geburten und Sterbefällen zeichnet sich im weltweiten Maßstab ein ähnliches Muster wie in Sachsen-Anhalt ab. Die Anzahl der Geburten sank in den vergangenen 20 Jahren nach einem zwischenzeitlichen Hoch um das Jahr 2012 (mehr als 144 Mio. Geburten) bis zum aktuellen Rand unter das Niveau von 2000. Gleichzeitig starben weltweit immer mehr Menschen. Zwischen 2000 und 2019 stieg die Anzahl der jährlichen Sterbefälle kontinuierlich von 52 Mill. auf rund 58 Mill. an. Mit Einsetzen der Coronapandemie sprangen die jährlichen Sterbefälle von über 63 Mio. im Jahr 2020 auf ein Niveau von mehr als 69 Mio. im Jahr 2021. Dadurch sank der weltweite Geburtenüberschuss zwischen 2012 und 2021 von 89 Mio. auf 65 Mio. pro Jahr.
Der Rückgang der weltweiten Geburten hing insbesondere mit einem Rückgang der Fertilität (Fruchtbarkeit) zusammen. Zwischen 2000 und 2021 sank die zusammengefasste Geburtenziffer laut Schätzungen der Vereinten Nationen weltweit von 2,73 auf den Wert von 2,32 Kinder je Frau. Fällt der Wert weiter unter das Bestandserhaltungsniveau (2,1), werden Folgegenerationen kleiner und es setzt langfristig Bevölkerungsrückgang ein. In Sachsen-Anhalt lag die Zusammengefasste Geburtenziffer für 15- bis 49-jährige Frauen im Jahr 2021 bei 1,58.