Halle. UMH. In Sachsen-Anhalt sind mehr Menschen als in jedem anderen Bundesland von einer Herzrhythmusstörung betroffen – Tendenz steigend. Bleiben diese Arhythmien unbehandelt, können sie eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) zur Folge haben oder für die Betroffen sogar lebensbedrohlich sein. Die Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III der Universitätsmedizin Halle setzt deshalb mit speziell ausgerüsteten Herz-Katheter-Laboren einen Schwerpunkt auf die Diagnose und Therapie von Herzrhythmusstörungen und nutzt als erstes Klinikum in Ostdeutschland in der interventionellen Rhythmologie die neue OCTARAY-Mapping-Katheter-Technologie für eine schnelle und hochauflösende dreidimensionale Bildgebung des Herzens.
„Herzrhythmusstörungen zählen zu den häufigsten Behandlungsursachen in den Krankenhäusern Sachsen-Anhalts. Um den betroffenen Patient*innen die bestmögliche Behandlung ihrer Herzrhythmusstörungen anbieten zu können, ist in der invasiven Elektrophysiologie der Einsatz moderner Technologien eine wichtige Voraussetzung“, sagt Prof. Dr. Daniel Sedding, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III der Universitätsmedizin Halle. „Mit der OCTARAY-Mapping-Katheter-Technologie besitzen wir in Halle derzeit eines der bestausgestatteten und modernsten Herz-Katheter-Labore in ganz Sachsen-Anhalt und darüber hinaus.“
Eine elektrophysiologische Untersuchung gibt Aufschluss über den genauen Mechanismus einer Herzrhythmusstörung. Die elektrischen Signale aus dem Inneren des Herzens werden dabei über einen eingeführten Katheter an eine moderne 3D-Mapping-Software (CARTO3 System 7.2) geleitet und ausgewertet. Der OCTARAY-Mapping-Katheter besitzt acht ansteuerbare bewegliche Arme, an denen 48 angebrachte Elektroden eine besonders schnelle und präzise Diagnose der Arhythmie ermöglichen. „Mittels modernster Rechenalgorithmen werden die Stromflüsse im Herzen in Echtzeit bis ins kleinste Detail sichtbar gemacht und lassen sofort die Ursache der Rhythmusstörung erkennen“, erklärt PD Dr. Arash Arya, Leiter der Elektrophysiologie, das Verfahren. Noch in der gleichen Sitzung kann anschließend mit Hilfe einer kathetergestützten Verödung des Ursprungsortes die Störung behoben werden.