Halle (Saale) erhält Förderbescheide für RAW und Forschung auf dem Weinberg-Campus

Foto: Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt / Antonia Fritsche. Quelle: Stadt Halle (Saale).

Halle. PSt. Die Stadt Halle (Saale) treibt ihre Leuchtturmprojekte im Zuge der Transformation des mitteldeutschen Braunkohlereviers voran: Am heutigen Mittwoch, 09. Juli 2025, hat Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff auf dem Gelände des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerks (RAW) feierlich die Fördermittelbescheide für zwei Strukturwandel-Großprojekte in Halle (Saale) überreicht: Die Revitalisierung des früheren RAW der Deutschen Bahn und die Entwicklung zu einem neuen innovativen Stadtquartier sowie für den Bau des Forschungsgebäudes „Center for Sustainable Materials and Energy“ (CSME) auf dem Weinberg Campus. Rund 203 Mio. Euro werden allein in diese beiden bedeutenden Vorhaben in den kommenden Jahren investiert.

Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt: „Mit diesen Förderbescheiden können wir unsere Strukturwandelprojekte in den kommenden Jahren konsequent vorantreiben. Ich danke für die große Unterstützung, die wir im Rahmen des Strukturwandels durch das Land Sachsen-Anhalt und den Bund erhalten. Lassen Sie uns gemeinsam unserer Stadt gestalten – für ein lebenswertes, innovatives, zukunftsfestes und nachhaltiges Halle!“

Transformation des RAW-Geländes

Die Entwicklung des RAW-Geländes ist das größte Einzelprojekt in der Stadt im Rahmen des Strukturwandels. Für die Transformation des Areals zu einem innovativen, nachhaltigen Stadtquartier sind im vorläufigen Förderbescheid Gesamtkosten in Höhe von 133 Mio. Euro vorgesehen, davon sind 119,7 Mio. Euro Fördergeld aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen.
Projektträger ist die Entwicklungsgesellschaft Industriegebiet Halle-Saalekreis mbH & Co. KG. Geschaffen werden sollen Ansiedlungsmöglichkeiten insbesondere für Unternehmen aus dem Bereich IT und Digitalisierung. Auf dem Gelände soll auch untergeordnet Wohnen, Gastronomie und Nahversorgung möglich sein.

Dazu werden unter anderem folgende Maßnahmen umgesetzt:

  • Beseitigung der gesamten Altlasten auf dem Gelände und Herrichtung der Ansiedlungsflächen
  • Für die verkehrliche Erschließung für Pkw/Lkw, Rad- und Fußgänger sollen zwei Brücken errichtet werden: Eine im Süden als Haupterschließung von der B 6 insbesondere für Lkw und Pkw und eine im Westen von der Raffineriestraße für Fuß- und Radfahrer. Zudem ist ein Fußgänger-Tunnel vom Hauptbahnhof aus in das Gelände vorgesehen.
  • Rückbau und ggf. Umverlegung der noch auf dem Gelände befindlichen Bahnanlagen
  • Nach der Herrichtung des Geländes sollen die Ansiedlungsflächen an Investoren veräußert werden. Die eigentliche Bebauung des Geländes wird daher durch Privatinvestoren durchgeführt.
  • Ziel ist, das Areal innerhalb von zehn Jahren nach Fertigstellung weitgehend zu vermarkten. Am Ende sollen bis zu 1.500 Menschen auf dem RAW-Gelände arbeiten.

Center for Sustainable Materials and Energy (CSME) auf dem Weinberg Campus

Mit dem CSME entsteht auf dem Weinberg Campus ein hochmodernes Labor- und Bürogebäude mit High-Tech-Infrastrukturen. Im vorläufigen Förderbescheid sind Gesamtkosten in Höhe von 70 Mio. Euro vorgesehen, die Förderung umfasst 63 Mio. Euro Förderung (56,9 Mio. Euro aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen und 6,1 Mio. Euro von Sachsen-Anhalt). Projektträger ist die TGZ Halle Technologie- und Gründerzentrum Halle GmbH. Im CSME sollen unter dem Stichwort Nachhaltigkeit Start-Ups und junge Technologieunternehmen unterstützt werden, die sich u.a. mit biobasierten Materialien, Erneuerbaren Energien sowie der Erzeugung und Speicherung von Grünem Wasserstoff beschäftigen.

Das CSME ist als sechsgeschossiges Gebäude mit einer Nutzfläche von ca. 4.900 m² geplant. Insgesamt werden 34 Labore und 30 Büros sowie Co-Working-Spaces zur Verfügung stehen. 

Weiterhin sind Besprechungsräume und Sozialbereiche in dem Gebäude vorgesehen. Der Bau ist Teil der Gesamtstrategie zur Weiterentwicklung des Weinberg-Campus. Daneben werden weitgehend parallel zwei weitere Gründerzentren auf dem Areal errichtet.