Arztpraxen sollen mittwochs schließen

Ärztehaus
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Berlin. Vb. Der Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V. (Virchowbund) ruft die Arztpraxen auf, den Praxisbetrieb auf eine Vier-Tage-Woche umzustellen. Die ambulante Versorgung durch niedergelassene Haus- und Fachärzte soll an den Tagen Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag stattfinden. Der Mittwoch soll dagegen zur Bewältigung der Bürokratie und zur Fortbildung genutzt werden. Die Versorgung von Akutfällen soll der ärztliche Bereitschaftsdienst übernehmen.

Die Arztpraxen stehen durch die Energiepreisexplosion und die Inflation unter enormem Kostendruck, so der Verband. Auf der anderen Seite steht ein budgetiertes Finanzierungssystem und die Streichung von Geldern.


„Für uns ist deshalb klar: Leistungen, die nicht bezahlt werden, können auch nicht erbracht werden. Deshalb müssen wir unsere Leistungen einschränken. Die politische Untätigkeit und Fehlsteuerung der letzten Jahrzehnte zwingt die Ärzteschaft die Notbremse zu ziehen. Andernfalls drohen noch schlimmere Folgen, auch für die Patienten.“
–  Dr. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender –


Der Virchowbund will das Einschränken der Öffnungszeiten auch als Zeichen gegen die immer stärker ausufernde Bürokratie in den Arztpraxen und als Mittel gegen den Fachkräftemangel verstanden wissen. Im Schnitt sind niedergelassene Ärztinnen und Ärzte 61 Arbeitstage pro Jahr und Praxis mit Verwaltungsarbeit belastet – Tendenz steigend.