Kräftiger Zuwachs bei Arbeitnehmerentgelten in Sachsen-Anhalt

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Halle. StatLa. Die Arbeitnehmerentgelte der in Sachsen-Anhalt beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stiegen 2022 gegenüber dem Vorjahr um 6,0 % bzw. 2,1 Mrd. Euro an. Nach ersten vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ erhöhte sich die Summe der gezahlten Entgelte auf 37,9 Mrd. Euro. Sachsen-Anhalt belegt damit nach Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin Platz 4 im Bundes-Ranking.

Quelle: Stat. Landesamt Sachsen-Anhalt.

Ausschlaggebend für den Anstieg war die Erhöhung der Durchschnittsverdienste, die insbesondere auf eine geringere coronabedingte Kurzarbeit, auf Tariferhöhungen sowie auch auf die weitere Anhebung des Mindestlohnes zurückzuführen ist.

Wie das Statistische Landesamt mitteilt, beliefen sich die 2022 im Durchschnitt je Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer gezahlten Entgelte in Sachsen-Anhalt auf 41.384 Euro, das waren 5,7 % bzw. 2.221 Euro mehr als im Jahr zuvor. Prozentual und absolut entwickelten sich damit die Pro-Kopf-Entgelte in Sachsen-Anhalt stärker als im Bundesdurchschnitt (+4,2 % bzw. +1.962 Euro). Die Angleichung an den Bundesdurchschnitt lag bei 85,1 %, damit verdiente eine Arbeitnehmerin bzw. ein Arbeitnehmer in Sachsen-Anhalt rund 7.000 Euro weniger als bundesweit.

Die durchschnittlich je Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer gezahlten Entgelte entwickelten sich in den Wirtschaftsbereichen unterschiedlich. So wiesen vor allem die in den letzten 2 Jahren stark von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie betroffenen Branchen, wie Handel, Gastronomie, Beherbergung, persönliche Dienstleister sowie Kunst und Unterhaltung in 2022 wieder höhere Zuwächse aus. Andererseits wurden die Wirtschaftsbereiche aufgrund ihrer verschiedenen Lohn-, Gehalts- und Beschäftigtenstrukturen auch unterschiedlich stark von Tariferhöhungen sowie dem weiteren Anstieg des Mindestlohnes auf 12 Euro je Stunde beeinflusst.

Die gezahlten Entgelte je Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer erhöhten sich im Dienstleistungsbereich (+5,9 %) stärker als im Produzierenden Gewerbe. Dabei wies vor allem der Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation mit einem Plus um 7,1 % einen kräftigen Zuwachs aus, der größtenteils aus Aufholeffekten resultierte. Die Pro-Kopf-Entgelte im Produzierenden Gewerbe erhöhten sich in Sachsen-Anhalt um 5,2 % und damit deutlich stärker als im Bundesdurchschnitt (+3,7 %). Im besonderen Maße trug das Verarbeitende Gewerbe zu diesem Anstieg bei, da fast 2/3 der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Produzierenden Gewerbes ihren Arbeitsplatz im Verarbeitenden Gewerbe hatten.

Das Produzierende Gewerbe ohne Baugewerbe war mit 48.664 Euro die Branche mit den
höchsten Pro-Kopf-Entgelten innerhalb Sachsen-Anhalts. Den niedrigsten Wert wies die Land- und
Forstwirtschaft, Fischerei mit 28.194 Euro aus.