Um teure Heizenergie zu sparen: Hohe Zahl abgetrennter Finger durch Sägen von Feuerholz

Brennholz
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Leipzig. UK. Dass sich weltpolitische Entwicklungen, Energiepreise und ein zwischenzeitlich kalter Advent auf die Arbeit von Medizinern auswirken können, erlebten die Handchirurgen des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) im vergangenen Dezember 2022: Allein von Monatsanfang Dezember bis Heiligabend registrierten sie zwölf abgetrennte Finger oder Fingerglieder durch unsachgemäße Nutzung von Sägen.

“Als der Advent begann, wurde es kalt und es lag Schnee. Und plötzlich stieg die Zahl abgetrennter Fingerendglieder rapide an. Auf einmal hätten viel mehr Menschen als sonst Feuerholz schneiden wollen, um durch die Nutzung des eigenen Kamins teures Gas oder ähnliches zu sparen. Es waren ausschließlich Männer in der Altersgruppe 50 plus, oft Familienväter mit Haus, die eigentlich wissen, was sie tun, sich aber meist durch Unachtsamkeit oder falsche Routine eine schwere Handverletzung zuzogen.”

Prof. Stefan Langer, Bereichsleiter Plastische, Ästhetische und Spezielle Handchirurgie

Das Phänomen “Energiekrisen-Verletzungen”, wie man es nennen könnte, ging im Januar so schnell, wie es im Dezember gekommen war. Der Beginn des neuen Jahres 2023 zeigte sich eher in gewohnter Weise mit sogenannten silvesterassoziierten Verletzungen wie Schnitten, Verbrennungen und klassischen Böller-Verletzungen.