In diesem Jahr 3 schwere Krankheitsverläufe aufgrund von Vibrionen in Badegewässern

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Halle. LAV. In den Sommermonaten suchen viele Menschen Spaß und Abkühlung beim Baden. Sie besuchen nicht nur Freibäder, sondern auch Badegewässer und Ökobadeteiche, die in Sachsen-Anhalt regelmäßig amtlich überwacht werden. Die Überwachungsbehörden geben sie zum Baden frei oder sprechen amtliche Warnungen aus. Freigegebene Badegewässer in Sachsen-Anhalt haben bis auf wenige Ausnahmen eine ausgezeichnete Qualität.

Algen und Bakterien, wie z. B. Vibrio- oder Kolibakterien, sind jedoch immer vorhanden und können unter bestimmten Umständen Krankheiten verursachen.

In Sachsen-Anhalt wurden dem Landesamt für Verbraucherschutz in diesem Jahr bisher drei schwer verlaufende Infektionen durch Vibrio vulnificus bei Ostseeurlaubern gemeldet. In der Vergangenheit traten im deutschen Ostseeraum immer wieder einzelne Erkrankungen durch die Toxin-bildenden Vibrionen Vibrio vulnificus und Vibrio parahaemolyticus mit zum Teil ernsthaftem Verlauf, wie schweren Wundinfektionen und Blutvergiftungen, auf.

Ideale Lebensbedingungen finden diese Bakterien bei steigenden Wassertemperaturen in Gewässern mit niedrigem Salzgehalt. Eine Übertragung der Erreger erfolgt vor allem über Hautverletzungen. Möglich ist sie auch durch den Verzehr roher Meerestiere.

Abwehrgeschwächte Menschen sind besonders gefährdet. Dazu gehören Menschen mit bestimmten Grundrisiken (z. B. Lebererkrankungen, Alkoholabhängigkeit, Diabetes mellitus) bzw. mit bestehender Immunschwäche, Krebserkrankungen, schweren Herzerkrankungen sowie Menschen höheren Alters. Wenn diese Menschen offene Wunden haben, wird vom Kontakt mit Meer- oder Brackwasser gewarnt. Weiterhin wird empfohlen, Meerestiere nicht roh zu verzehren.

Ärztinnen und Ärzte sollten bei Wundinfektionen an die Möglichkeit einer Vibrionen-Infektion im Zusammenhang mit dem Baden denken. Unbehandelt oder zu spät behandelt kann, durch das schnelle Fortschreiten der Infektion eine Amputation betroffener Gliedmaßen erforderlich werden. Mit einer schnellen, geeigneten und ausreichend dosierten Antibiotika-Therapie sind solche Infektionen jedoch gut zu behandeln. 

Insgesamt steht einem unbeschwerten Badespaß für die meisten Menschen nichts entgegen.