Bei medizinischen Notfällen geht es um jede Minute. Wie schnell der Rettungsdienst am Einsatzort sein muss, regelt in Sachsen-Anhalt das Rettungsdienstgesetz. In Sachsen-Anhalt gilt: Der Rettungsdienst muss innerhalb von zwölf Minuten am Einsatzort sein. Für Notärzte beträgt die Frist 20 Minuten. In 95 Prozent der Fälle müssen diese Fristen eingehalten werden.
Im Jahr 2021 konnte die Stadt Halle diese Vorgabe nicht erfüllen. Rettungswagen waren nur in 88,79% aller Einsätze rechtzeitig (d.h. innerhalb von 12 Minuten) am Einsatzort. Die Notärzte erreichten ihr Ziel immerhin zu 94,91% aller Einsätze innerhalb der vorgegebenen Frist (d.h. innerhalb von 20 Minuten).
Entwicklung in Halle positiv
Die Tendenzen in Halle sind grundsätzlich positiv. Die Werte des Jahres 2021 lagen über denen des Vorjahres. Handlungsbedearf gibt es weiterhin insbesondere bei den Rettungswagen, deren Einsatzzeit sich zwar über die Jahre verbessert hat, jedoch noch weit unter der gesetzlichen Frist liegt.
1. Fristerfüllung Rettungswagen (Vorgabe: 95% in 12 min)
2021: 88,79 %
2020: 87,16 %
2019: 82,12 %
2018: 81,05 %
2. Fristerfüllung Notarztwagen (Vorgabe: 95% in 20 min)
2021: 94,91 %
2020: 93,17 %
2019: 97,43 %
2018: 94,47 %
Landesweit große Unterschiede
Bei den Rettungswagen wurde der Zielwert im Jahr 2021 landesweit deutlich unterschritten und lag nur bei knapp 83%, wobei die ländlich geprägten Regionen deutlicher schlechter abschnitten. Spitzenreiter ist die Stadt Dessau-Roßlau (91,71 %). Die Schlusslichter waren der Burgenlandkreis (77,7%) und Wittenberg (75,8%).
Besser sah es im Jahr 2021 bei den Notärzten aus. Ihnen gelang es mit 94,25% landesweit den Zielwert (20 Minuten) zu erreichen. Spitzenreiter war der Landkreis Börde (97,71%). Schlusslichter waren der Altmarkkreis Salzwedel (88,8%) und Wittenberg (85,3%).
