Lkw-Schleusung in Sachsen-Anhalt: Fünf junge Afghanen harren stundenlang aus

Lkw Rastplatz
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PIMD. Am Sonntag, den 04. September 2022, wurde die Bundespolizeiinspektion Magdeburg gegen 12:30 Uhr durch die Landespolizei über eine vermutliche Behältnisschleusung auf der Bundesautobahn 14 am Rastplatz Plötzetal informiert. Hierbei handelt es sich im aktuellen Jahr um die 13. festgestellte Lkw-Schleusung in Sachsen-Anhalt.

Ein 46-jähriger, bulgarischer Lkw-Fahrer befand sich auf dem Rasthof Plötzetal und bemerkte, dass die Plane seines Sattelaufliegers auf der Oberseite aufgeschnitten wurde. Dies sollte als Ausstieg von insgesamt fünf anschließend festgestellten Afghanen genutzt werden.

Der Lkw stand aufgrund des Sonntagsfahrverbotes seit dem Vorabend auf dem Rastplatz. Sofort begaben sich Einsatzkräfte der Landes- und Bundespolizei zum Ereignisort. Die zuständige Bundespolizeiinspektion Magdeburg übernahm den Sachverhalt.

Die jungen Männer im Alter von 14, 15, 17, 17 und 18 Jahren befanden sich glücklicherweise in einer guten gesundheitlichen Verfassung. Bei vier von ihnen fanden die Bundespolizisten serbische Flüchtlingsausweise. Sie wurden mit dem bulgarischen Fahrer für die weiteren polizeilichen Maßnahmen zum Bundespolizeirevier Halle gebracht und vernommen. Dadurch wurde bekannt, dass sie mit Hilfe eines Schleusers auf der Ladefläche des Lkws von Serbien aus über Bulgarien und Ungarn nach Deutschland geschleust wurden.

Die Vernehmung des Fahrers ergab keine Anhaltspunkte, dass er von der Schleusung gewusst hatte. Somit erhärtete sich der Straftatverdacht gegen ihn nicht und er konnte nach Beendigung seiner Vernehmung die Dienststelle wieder verlassen. Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen wurden die Geschleusten an entsprechende Einrichtungen übergeben. Die Bundespolizeiinspektion Magdeburg hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Einschleusens von Ausländern sowie fünf Strafverfahren wegen der unerlaubten Einreisen eingeleitet.