Mindestlohnerhöhung 2022 betraf knapp 20 % der Beschäftigungsverhältnisse

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Halle. StatLa. Die Anhebung des Mindestlohns im Oktober 2022 auf 12,00 Euro pro Stunde betraf in Sachsen-Anhalt 0,16 Millionen der insgesamt 0,86 Millionen Jobs, wie das Statistische Landesamt mitteilt.

Die Quote der von der Mindestlohnerhöhung betroffenen Jobs war in Sachsen-Anhalt mit 18,6 % bundesweit am höchsten. In Deutschland wirkte die Veränderung auf 14,8 % der einbezogenen Jobs, in den 5 ostdeutschen Flächenländern auf durchschnittlich 18,2 %. Von den bundesweit 5,8 Mio. Jobs, die von der Erhöhung des Mindestlohns profitierten, entfielen knapp 3,0 % auf Sachsen-Anhalt. Die geschätzte Lohnsumme erhöhte sich um 17 Mio. Euro auf 194 Mio. Euro.

Frauen profitierten mit 21,0 % häufiger als Männer mit 16,2 % von der Anhebung des Bruttostundenverdienstes. Nach der Art der Beschäftigung hatten 10,5 % der Vollzeitbeschäftigen, 20,8 % der Teilzeitbeschäftigten und 63,8 % der geringfügig entlohnten Beschäftigten Vorteile von der Anpassung.

In nicht tarifgebundenen Betrieben wirkte der neue Mindestlohn auf die Verdienste von 28,6 % der Jobs, in tarifgebundenen Betrieben auf 8,7 %. Im Dienstleistungsbereich war die Quote mit 21,2 % mehr als doppelt so hoch wie im Produzierenden Gewerbe mit 10,0 %.

Im Oktober 2022 lag der durchschnittliche Bruttostundenverdienst aller Mindestlohnberechtigten in Sachsen-Anhalt bei 19,24 Euro, der Median bei 16,76 Euro. Das Verhältnis vom Mindestlohn (12,00 Euro/Stunde) zum Durchschnittsverdienst betrug 62,4 %.

Nicht in die Berechnungen einbezogen wurden entsprechend der Gültigkeit des Mindestlohngesetzes Auszubildende, Praktikantinnen und Praktikanten sowie Minderjährige. Die Angaben zur Betroffenheit der Mindestlohnerhöhung und zur geschätzten Veränderung der Lohnsumme beziehen sich auf die Bruttostundenverdienste ohne Sonderzahlungen, Überstundenvergütung und Zuschläge sowie ohne bezahlte Überstunden im Juli 2022.