
Merseburg/LKS. Am 27. September 2025 fand in Merseburg eine Großübung des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes statt, bei dem ein Massenanfall von Verletzten (MANV) erprobt wurde.
Die Einsatzübung lief unter dem Namen „Königs-Rave 2025“ mit dem folgenden Szenario:
Beim Aufbau für ein Musikfestival an der Königsmühle verwechselt ein Pkw Vorwärts- und Rückwärtsgang und stößt dadurch gegen mit Personen besetzte Bierzeltgarnituren. Dadurch werden mehrere Menschen teils schwer verletzt. Die Unfallopfer werden zum Teil eingeklemmt und müssen mit Spezialwerkzeugen befreit werden. Es gibt Schwerverletzte, die sich im kritischen Zustand befinden, aber auch Leichtverletzte, die jedoch ebenso einer Versorgung bedürfen. Einige der verletzten Personen entfernen sich vom Unfallort und müssen gesucht werden. Dabei kommen auch Drohnen zum Einsatz. Die zahlreichen – teils verwirrten – Unverletzten benötigen Betreuung durch die Notfallseelsorge. Durch einen umgestürzten Grill kommt es zusätzlich zu einem Entstehungsbrand in der Vegetation.
Die Carl-von-Basedow-Klinikum Saalekreis gGmbH in Merseburg wird durch die Leitstelle über einen Massenanfall an Verletzten informiert und fährt ihren dafür existierenden Alarm- und Einsatzplan hoch. Neben den Verletzten, die über Rettungsmittel eingeliefert werden, erscheinen mehrere Patienten, die sich vom Festival entfernt haben, in der Notaufnahme.
Parallel wird auf der Rischmühle durch Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes ein sogenannter Behandlungsplatz 50 aufgebaut. Dabei handelt es sich um eine mobile Zeltstadt, in der 50 Personen pro Stunde medizinisch versorgt werden können. Nach dem Aufbau werden mehrere Verletzte hier behandelt und versorgt.
Die Einsatzleitung unter Führung des Kreisbrandmeisters Marcus Heller wurde an der Rischmühle eingerichtet. Am Morgen trafen sich dort die an der Übung beteiligten Einsatzkräfte und wurden zu ihren Einsätzen entsendet.
Als Darsteller für die Großübung hatten sich insgesamt 18 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren Halle-Büschdorf und Halle-Trotha, Mitarbeitende des Klinikums, Auszubildene der Rettungsdienste und der DLRG Ortsgruppe Leuna-Merseburg e.V. sowie Mitarbeitende und Auszubildende der Kreisverwaltung zur Verfügung gestellt.
Ein Großaufgebot an unterschiedlichen Einsatzgruppen des Rettungsdienstes und Katastrophenschutzes war mit mehr als 300 Einsatzkräften an der Übung beteiligt. Dazu gehörten u.a. über 120 Fachkräfte der Feuerwehren Merseburg und Leuna, die Fachdienste Logistik aus Döllnitz und Nauendorf, der Fachdienst Führungsunterstützung, die Drohnengruppe aus Mücheln, die Fernmeldegruppe Zwebendorf, der Fachdienst Brandschutz II mit Kräften aus Günthersdorf-Kötschlitz, Braunsbedra und Mücheln sowie die Freiwilligen Feuerwehren aus Angersdorf und Querfurt. Des Weiteren unterstützte der Ortsverband Merseburg des Technischen Hilfswerks mit 15 Personen.
Auch zahlreiche ehrenamtlich tätige Einsatzkräfte vom ASB Regionalverband Halle/Bitterfeld e.V., dem DRK-Grundorganisation Landsberg e.V., den DRK Kreisverbänden Halle-Saalkreis-Mansfelder Land e.V. und Merseburg-Querfurt e.V., die gleichzeitig den Fachdiensten Sanität I und II sowie Betreuung I als Einheiten des Katastrophenschutzes zugehörig sind, nahmen an der Übung teil ebenso wie die Fachdienste Wasserrettung der DLRG-Ortsgruppen aus Leuna und Halle-Saalkreis sowie die Notfallseelsorge.
Darüber hinaus kamen das Polizeirevier Saalekreis und die Motorradstaffeln der Feuerwehr Halle und der Malteser Weißenfels zum Einsatz.
Über 50 Reservekräfte des regulären Rettungsdienstes unterstützten bei der Übung. Dazu gehörten der DRK Kreisverband Merseburg-Querfurt e.V. und der ASB Regionalverband Halle/Bitterfeld e.V.
Nicht zuletzt sind die Leitenden Notärzte und viele weitere Mitarbeitende des Carl-von-Basedow-Klinikums Merseburg, die Einsatzkräfte der Bundeswehr als auch die Werkfeuerwehr VSU Schkopau zu nennen. Gleichzeitig wurde die Übung auch genutzt, um eine unangekündigte Alarmierung des Stabes für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) durchzuführen.
„Es ist wichtig, dass wir regelmäßig Großübungen durchführen, um auf unterschiedliche Einsatzlagen vorbereitet zu sein. Bei der Anzahl der beteiligten Einsatzkräfte ist es essenziell, dass Kommunikationswege und Abläufe vertraut sind. Ich möchte mich bei allen Beteiligten von ganzem Herzen für ihre Teilnahme an der heutigen Übung bedanken. Die meisten von ihnen waren auch heute wieder mit höchstem Engagement ehrenamtlich tätig und werden dies auch im Ernstfall sein. Darauf können wir uns verlassen. Mein Dank gilt auch den Statisten, ohne die eine solche Übung nicht realistisch darstellbar ist und natürlich den Merseburgerinnen und Merseburgern für ihr Verständnis“, betonte Sabine Faulstich, Dezernentin für Kreisentwicklung im Nachgang der Übung.