Halle. UMH. Das Team des Mitteldeutschen Herzzentrums der Universitätsmedizin Halle hat im September 2024 die 1000. ballonexpandierbare Transkatheter-Herzklappe erfolgreich implantiert. Bei der verwendeten Herzklappe handelt es sich zugleich um das erste Produkt mit haltbarer Resilia-Beschichtung, das in einer Klinik in Sachsen-Anhalt eingesetzt wurde. Die minimalinvasive Transkatheter-Aortenklappen-Implantation (TAVI) ermöglicht es, Aortenklappenfehler schonender zu behandeln. Der Eingriff stellt einen wichtigen Fortschritt in der Herzmedizin dar und bietet insbesondere älteren oder vorerkrankten Patient:innen eine Alternative zur offenen Operation.
Die TAVI-Methode eignet sich für Patient:innen über 75 Jahre, die an einer Aortenklappenstenose, der häufigsten Herzklappenerkrankung, leiden. Hierbei ist die Aortenklappe, eine der vier Herzklappen, durch Verkalkung verengt, sodass das Blut aus der linken Herzkammer nur eingeschränkt in die Hauptschlagader des Körpers gelangen kann. Dies kann zu Symptomen wie Atemnot, Müdigkeit, Brustschmerzen, Schwindel oder Bewusstlosigkeit führen. Eine Transkatheter-Klappe kann die Funktion der defekten Herzklappe ersetzen. Sie wird mithilfe eines Katheters durch die Beinschlagader bis zur verkalkten Aortenklappe in der Hauptschlagader geführt, dort entfaltet und verankert.
„Der minimalinvasive Eingriff ist insbesondere für ältere Patient:innen weniger risikobehaftet als eine offene Operation“, sagt Prof. Dr. Britt Hofmann, leitende Oberärztin in der Universitätsklinik und Poliklinik für Herzchirurgie der Universitätsmedizin Halle. „Dank der Resilia-Beschichtung ist die neue biologische Herzklappe langlebiger. Damit verbessert sich die Lebensqualität der Patient:innen nachhaltig.“
Die Fachärztin hat die 1000. ballonexpandierbare Transkatheter-Herzklappe gemeinsam mit ihrem Team implantiert. „Moderne OP-Alternativen, wie zum Beispiel der kathetergestützte Klappenersatz, können nur in einem gut funktionierenden Team aus Herzchirurg:innen, Kardiolog:innen, Anästhesist:innen, Anästhesie-, OP-, Katheter-Pfleger:innen und Kardiotechniker:innen sicher durchgeführt werden. Am Mitteldeutschen Herzzentrum bündeln wir die Expertise aus den verschiedenen Fachbereichen und arbeiten eng und kollegial zusammen, um unseren Patient:innen die höchstmögliche Behandlungsqualität zu gewährleisten“, betont Prof. Dr. Hofmann.