
Halle/FFF. Am Abend des 21.01.2025 luden Fridays for Future Halle und die Institutsgruppe Politikwissenschaft der MLU zur Podiumsdiskussion “Was kann, soll und muss Halle gegen den Klimawandel tun?” ein, um über kommunalen Klimaschutz zu diskutieren. Das Podium stand allen Kandidierenden der OB-Wahl offen.
Von Seiten der OB-Kandidierenden sind Alexander Vogt, Sven Macha und Dörte Jacobi erschienen. Von Seiten der Stadtgesellschaft bestand hingegen großes Interesse an der Veranstaltung. An die 200 Bürger*innen drängten sich in den Hörsaal mit etwas mehr als 150 Sitzplätzen.
“Der hohe Andrang zeigt, dass weiterhin hohes Interesse am Klimaschutz besteht. Auch wenn die Klimakrise nicht immer im Zentrum der Debatte steht, ist und bleibt die Klimakrise aktuell, bis wir konsequent gegen sie vorgehen. Parteien und Politiker*innen auf allen politischen Ebenen sind gut beraten, endlich durchdachte und langfristige Lösungen einzubringen, wie Klimaschutz, Gesellschaft und Wirtschaft in Einklang zu bringen sind, statt diese gegeneinander auszuspielen.” sagt Jan Hauke Friedrichs von Fridays for Future Halle.
Umfrage: Informationslage zu Klimaschutzmaßnahmen sehr schlecht
Die Veranstaltung begann mit mehreren Umfragen zum kommunalen Klimaschutz. So gaben viele der Besucher*innen an, dass die Informationslage zu Klimaschutzmaßnahmen sehr schlecht sei. Im Anschluss konnten die Kandidierenden zum energie- und klimapolitischen Leitbild, zur Energie- und Wärmewende, zur Mobilität und zur Stadtplanung Stellung beziehen und ihre Pläne für Halle darlegen. Alle anwesenden Kandidierenden bekannten sich zum energie- und klimapolitischen Leitbild der Stadt Halle und nannten Maßnahmen, um dieses umzusetzen.
Diskussion
Anschließend wurde die Diskussion für das Publikum geöffnet. Neben einigen Nachfragen gab es auch Kritik. Den Kandidierenden wurde vorgeworfen, den Klimawandel nicht ernst genug zu nehmen. Für viel Diskussion sorgten Parkplätze und der zukünftige Raum für den Autoverkehr. Auch wurde über Pflege von Grünflächen, Baumschutz, Fahrradwege und Finanzierung gesprochen, ebenso war die Frage nach dem Abbau von Bürokratie ein Thema. Gegen Ende wurde kritisiert, dass es den Kandidierenden an einem großen Konzept fehle, um ausreichenden Klimaschutz in Halle zu betreiben. Insgesamt wirkte das Publikum nicht zufrieden. Auch wurde das Fernbleiben der anderen Kandidierenden kritisiert.
Ole Horn von Fridays for Future Halle ordnet den Abend wie folgt ein: “Der Abend hat gezeigt, es bedarf noch viel Arbeit der Kandidierenden beim Thema Klimaschutz. Auch wenn positiv anzumerken ist, dass die anwesenden Kandidierenden sich offen für neue Ideen und effektiven Klimaschutz gezeigt haben, liegt es in ihrer Verantwortung, hier nachzuschärfen. Das gilt für die anwesenden Kandidierenden, aber noch mehr für diejenigen, die gestern nicht da waren – hier sieht es teils bezüglich konkreter Maßnahmen noch düsterer aus. Klimaschutz wird eines der zentralen Themen in den nächsten Jahren sein und wer das nicht anerkennt, sollte keine solche Verantwortung für unsere Stadt übernehmen.”