Studenten wohnen in Halle besonders günstig

Studentenwerk
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Nürnberg. IW. Studentinnen und Studenten in Halle zahlen deutschlandweit mit am wenigsten für ihre Mieten. Bei einem bundesweiten Vergleich landete Halle auf Platz 4. Mit einer durchschnittlichen Monatswarmmiete von 365 Euro müssen in Halle 39 Prozent des höchsten Bafög-Satzes in die Miete investiert werden.

In allen 68 untersuchten Hochschulstädten müssen Studierende mehr als 35 Prozent des Bafög-Höchstsatzes für die Warmmiete ausgeben. In 39 Städten liegt der Anteil sogar über 50 Prozent. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die in 68 Hochschulstädten das Verhältnis der warmen Angebotsmieten von Studentenwohnungen (1 bis 2 Zimmer, 40 Quadratmeter) zum Bafög-Höchstsatz untersucht. 

Osten: gute Hochschulen und preiswerte Wohnungen 

Eine gute Option für Studienanfänger mit knappem Budget sind die zahlreichen ostdeutschen Studentenstädte. In Großstädten wie Halle (365 Euro), Dresden (375 Euro) und Leipzig (415 Euro) ist Wohnen für Studierende noch vergleichsweise günstig, wenngleich auch hier die Kaltmieten zuletzt gestiegen sind. Am günstigsten sind Studentenwohnungen in Chemnitz, wo die mittlere Warmmiete aktuell bei 325 Euro liegt. Das entspricht 35 Prozent des Bafög-Zuschusses. Doch auch in den ostdeutschen Städten machen sich die gestiegenen Energiepreise bemerkbar. Bereits jetzt machen die Nebenkosten in einigen Städten rund ein Drittel der Warmmiete aus – Tendenz steigend.

Größte Städte kaum noch leistbar zum Studieren

Besonders in den größten deutschen Städten dürften sich viele Studierende das Wohnen in einer Singlewohnung nicht mehr leisten können. In München übersteigt die Warmmiete mit durchschnittlich 955 Euro für ein 40-Quadratmeter-Apartment gar den Bafög-Höchstsatz. Doch auch in Berlin sieht es nicht viel besser aus: Mit 695 Euro ist die Warmmiete in der Hauptstadt zwar deutlich günstiger als in München, aber dennoch deutschlandweit am zweitteuersten. Der Anteil der Warmmiete am Bafög ist mit 74 Prozent dementsprechend hoch.

Studieren in Bayern und Baden-Württemberg besonders teuer

Neben den größten deutschen Städten gibt es besonders im Süden der Bundesrepublik zahlreiche kleine hochpreisige Hochschulstädte, zumeist mit renommierten Universitäten. Sowohl im baden-württembergischen Freiburg als auch in Konstanz (je 615 Euro) am Bodensee zehrt die Warmmiete zwei Drittel des Zuschusses auf.

Belastung durch Energiekosten könnte noch weiter steigen

Obwohl die Warmmiete für viele Studierende schon jetzt kaum mehr zu stemmen ist, ist das wahre Ausmaß der Energiekrise noch nicht richtig sichtbar. Bei vielen Haushalten werden die neuen Abschläge fürs Heizen erst in diesem Jahr berechnet. Inserate aus dem Jahr 2022 weisen oftmals noch die bisherigen Posten für die Nebenkosten auf. Um sich das Leben leisten zu können, bleibt vielen Studierende nichts anderes übrig, als neben dem Studium zu jobben oder sich auf die Suche nach einem freien Platz in einer Wohngemeinschaft zu machen. Denn in einer WG lassen sich sowohl Kaltmieten als auch Nebenkosten aufteilen und fallen dadurch weniger stark ins Gewicht.