Halle. MLU. Zur Erinnerung an Anton Wilhelm Amo benennt die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) am 12. November 2024 einen Hörsaal nach ihrem bedeutenden Alumnus. Der MLU ist es seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen, an ihren bedeutenden Alumnus Anton Wilhelm Amo zu erinnern. Seit 1994 verleiht die Universität den Amo-Preis für herausragende Abschlussarbeiten, zudem findet jährlich eine Anton-Wilhelm-Amo-Lecture statt.
Seit 2020 setzt sich eine Rektoratskommission mit dem Gedenken an Amo auseinander, um dieses differenzierter zu gestalten. Auf Vorschlag der Rektoratskommission hat der Akademische Senat der Universität im Juli 2024 beschlossen, einen Hörsaal auf dem Steintor-Campus nach Anton Wilhelm Amo zu benennen. Es ist der erste Hörsaal auf diesem Campus, der einem bedeutenden Alumnus der Universität gewidmet ist.
Hintergrund
Anton Wilhelm Amo gelangte im Kindesalter an den Hof Anton Ulrichs von Braunschweig-Wolfenbüttel. Dort erhielt er zunächst Privatunterricht, später studierte, forschte und lehrte er an den Universitäten Halle, Wittenberg und Jena. 1729 absolvierte Amo in Halle mit einer Arbeit über die Rechtstellung der Afrikaner in Europa seine Disputation. In Wittenberg schrieb er 1734 seine Dissertation über das “Leib-Seele-Problem”. Amo war damit der erste afrodeutsche Akademiker überhaupt, der an einer deutschen Universität wirkte. 1748 kehrte er nach Ghana zurück. Von ihm gibt es keine bildliche Überlieferung.