
Da der Brandschutz im städtischen Verwaltungsgebäude Am Stadion 5 nicht den geltenden Anforderungen entspricht, ist “Gefahr im Verzug”. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, wäre es im Brandfall für die Feuerwehr nur unter erschwerten Bedingungen möglich, einen Brand zu bekämpfen und Personen im Gebäude zu retten. Deshalb stehen nun massive Nutzungsuntersagungen ab der 7. Etage des vollbelegten Verwaltungsstandortes im Raum. Die Beschäftigten, die oberhalb der 6. Etage arbeiten, müssten auf andere Standorte verteilt werden, wenn nicht schnellstmöglich die Aufzüge brandschutzgerecht erneuert und zugehörige Brandschutzmaßnahmen umgesetzt werden können. Die Kosten würden sich nach aktuellen Schätzungen der Stadtverwaltung auf 6,7 Millionen Euro belaufen.
Das Gebäude Am Stadion 5 wurde 1970 errichtet und 1995/96 zum Verwaltungsgebäude umgebaut. Für den Umbau wurde 1995 eine Baugenehmigung auf der Grundlage der damals geltenden Landesbauordnung und Hochhausrichtlinie erteilt. Das Gebäude besitzt 12 Vollgeschosse, ist ca. 115 m lang, 11 m breit und 35,50 m hoch. Im Gebäude sind aktuell u.a. die Ausländerbehörde und das Sozialamt untergebracht.
TÜV stellte Brandschutzmängel bereits 2018 fest
Auf Grundlage einer neuen Betriebssicherheitsverordnung erfolgte 2018 durch den TÜV Nord eine Prüfung der Aufzüge auf die Sonderfunktion „Feuerwehraufzug“. Die Prüfung ergab, dass die Aufzüge nicht die Funktion als Feuerwehraufzug erfüllen. Dies betrifft z. B. spezielle Steuerungsfunktionen, die durch die Feuerwehr im Brandfall benötigt werden, sowie die Abmessungen der Kabinen. Zur vollumfänglichen Nutzung der Feuerwehraufzüge sind flankierende brandschutztechnische Maßnahmen für Rettungswege und Alarmierung erforderlich. Die Umsetzung des Brandschutzkonzeptes, welches Bauleistungen in den Aufzugsvorräumen und Fluren, eine flächendeckende Brandmeldeanlage sowie Feuerwehraufzüge fordert, ist zwingend.