
Halle/KM. Normalerweise wird in Photovoltaik investiert, um den Strom vollständig einzuspeisen oder um den Eigenstrombedarf des Besitzers teilweise abzudecken und den Überschuss einzuspeisen. Beide Varianten führen an sehr sonnigen Tagen zu einer erhöhten Netzbelastung.
Seit Mitte vorigen Jahres gibt es nach der Verabschiedung des Solarpaketes I die Möglichkeit einer gemeinschaftlichen Versorgung, bei der in einem Mehrfamilienhaus der Strom unkompliziert geteilt und den Mietern zur Verfügung gestellt werden kann.
Leuchtturmprojekt mit großer Bedeutung
Da der erzeugte Strom von mehreren Parteien genutzt wird, wird insgesamt weniger ins Netz eingespeist, was das Stromnetz entlastet. Die Nutzer im Haus profitieren von niedrigeren Strompreisen und der Betreiber von Verkaufspreisen an die Hausbewohner oberhalb der gesetzlichen Einspeisevergütung. Jeder PV-Strom-Bezieher im Haus kann sich frei entscheiden, an der gemeinschaftlichen Versorgung teilzunehmen und seinen Stromversorger für den Reststrom frei wählen.
Das Versorgungsmodell wurde von der Liebmann Solar GbR und der Smooth-Energy GmbH in der Jägergasse in Halle (Saale) in einem Mehrfamilienhaus realisiert. Nach Auskunft der Stadtwerke Halle sei dieses Projekt das erste seiner Art in Halle (Saale) und könnte einen Mehrwert für ganz Deutschland haben.
Die Installation der physischen Anlage ist abgeschlossen. Die Verträge mit den Hausbewohnern werden gerade geschlossen. Ab 1. Mai 2025 wird die Belieferung der Hausbewohner mit Strom vom Dach erfolgen.