Die Uni Halle hat mit ihrem Beitrag beim Wettbewerb “Eine Uni – ein Buch” des Stifterverbands und der Klaus-Tschira-Stiftung die Jury überzeugt und erhält 10.000 Euro Fördergeld zur Umsetzung campus-eigener Ideen.
Ziel des Förderprogramms ist es, dass Mitarbeitende und Studierende einer Hochschule anhand eines Buches miteinander den Dialog suchen: Ob Studierende, Fakultätsleitende, ProfessorInnen oder Verwaltungsmitarbeiter, die Mitglieder einer Hochschule sollen über das ausgewählte Buch ins Gespräch kommen und sich für ein gemeinsames Thema begeistern. Der Dialog in den Hochschulen wird dadurch über alle “Hierarchie-Grenzen” hinweg gestärkt, denn bereits bei der Auswahl des Buches und der Vorbereitung zur Bewerbung, kommen alle Beteiligten ins Gespräch.
Die Universität hat sich mit dem Buch “Den Schmerz der Anderen begreifen. Holocaust und Weltgedächtnis” (2022) von Charlotte Wiedemann beworben. Die Autorin macht es sich zur Aufgabe, kollektive Leiderfahrungen darzulegen, die neben dem Holocaust kaum Eingang in die gelebten und institutionellen Praxen der Erinnerung, der Forschung und der Gegenwartskultur gefunden haben.
Die Universität Halle-Wittenberg möchte in der Saalestadt und an der MLU die Fragen eines größeren Erinnerns diskutieren: Eine Stadt und eine Institution, die in komplexer Weise mit der deutschen Missionars-, Kolonial- und nationalsozialistischen Geschichte verbunden und noch immer von antisemitischer und rassistischer Gegenwart betroffen sind, was der Anschlag vom 09. Oktober 2019 traurig belegt.