Krisenstab “Versorgungssicherheit” gegründet

Energiekrise
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Die Stadt Halle (Saale) hat den Krisenstab “Versorgungssicherheit” gebildet. Dieser beschließt die Stadt betreffende Sparmaßnahmen und trifft Vorbereitungen für den Notfall. Allerdings handele es sich um ein Szenario, das eintreten kann, aber nicht muss. Die Stadt möchte jedoch bestmöglich vorbereitet sein.

So werden mit Feuerwehr, Polizei, den Stadtwerken, dem Katastrophenschutzstab sowie medizinischen Einrichtungen Sonderschutzpläne erarbeitet. Desweiteren werden mögliche Maßnahmen für von außergewöhnlichen Ereignissen Betroffene geprüft, wie zum Beispiel die Errichtung von Notunterkünften.

Sollte es zu einer Gasmangellage kommen, wird die Bundesnetzagentur gezielte Abschaltungen vornehmen – Privathaushalte und Krankenhäuser sollen jedoch solange wie möglich am Netz bleiben. Die Stadt könne die Folgen einer länger anhaltenden Gasmangellage nur mildern. In extremen Fällen seien Einschränkungen und Eigenversorgung nicht zu vermeiden.

“Wir alle können etwas an unserem Energieverbrauch ändern”

Mit einem Appell zum Energiesparen wendet sich Halles Bürgermeister Egbert Geier daher per Flyer an alle Bürgerinnen und Bürger:

“Die Energiekrise in der Welt dauert bereits seit mehr als einem Jahr an. Die große Nachfrage nach Gas und Öl wurde durch den Krieg gegen die Ukraine weiter verschärft. Das stellt uns alle vor bislang nicht gekannte Herausforderungen. Die Kosten für Wärme und Strom werden auch auf absehbare Zeit viel höher sein als bisher. Die beschlossenen Entlastungen sind wichtig, können aber selbstverständlich nicht jede Belastung vermeiden.
In ganz Europa haben Regierungen dazu aufgerufen, Energie zu sparen. Auch ich möchte Sie im Namen der Stadt Halle (Saale) bitten, Ihren Beitrag zum Energiesparen zu leisten. Es ist eine Frage der Solidarität, der gegenseitigen Rücksichtname und der Vernunft von uns allen.”

Das große Ziel sei, möglichst wenig Strom, Gas und Wärme zu verbrauchen. Mit gutem Beispiel geht die Stadt mit Temperatursenkungen in städtischen Gebäuden und Abschaltung von Effektbeleuchtungen voran.

Bürgermeister Geier ermutigt alle Bürgerinnen und Bürger zum Energiesparen. Es gebe keine Alternative für die Sicherung der Energieversorgung. Jede eingesparte Kilowattstunde Strom und jeder nicht verbrannte Kubikmeter Gas kann eine Mangellage und Katastrophe, wie einen Blackout, verhindern.

Hintergrundfakten

  • 70 Prozent des Energieverbrauches entfallen in deutschen Haushalten auf das Heizen.
  • 25 % der Stromkosten entfallen auf Fernsehen, Audio- und Informationstechnik. Für Beleuchtung fallen mehr als 10 % an.
  • Großgeräte, wie Waschmaschine/Trockner, Kühlschrank und E-Herd zählen zu den größten Stromverbrauchern.