ÖPNV: Arbeitgeber kündigen konstruktive Verhandlungen an – Vorerst keine weiteren Streiks

Straßenbahn
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Leipzig. verdi. Im Vorfeld der dritten Verhandlungsrunde hatte die Gewerkschaft ver.di den Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) aufgefordert, bis zum 14.03.2024 ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Diese Frist hat der KAV verstreichen lassen und kein neues Angebot vorgelegt.

Zumindest wurde jedoch glaubhaft versichert, dass am 20.03.2024 zur 3. Verhandlungsrunde ein deutlich verbessertes und attraktiveres Angebot vorgelegt wird und bei den Arbeitgebern ein echter Einigungswille vorhanden ist.

Obwohl die Arbeitgeber die Fristsetzung nicht eingehalten haben, hat sich die Tarifkommission im Sinne der Fahrgäste dazu entschieden, von weiteren Arbeitskampfmaßnahmen abzusehen. Damit betont sie ihren Verhandlungs- und Einigungswillen und übernimmt Verantwortung für die Menschen, die tagtäglich auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sind.

Gleichzeitig betont ver.di die Erwartungshaltung an den KAV. Dazu sagt Paul Schmidt, ver.di Fachbereichsleiter und Verhandlungsführer: „Die Arbeitgeber müssen ihre Blockadehaltung endlich aufgeben. Ein Busfahrer in Sachsen verdient jeden Monat 500 Euro mehr. In Thüringen konnte diese Lücke am Mittwoch geschlossen werden, indem dort Entgeltsteigerungen von rund 500 Euro für das Fahrpersonal vereinbart wurden. Nun müssen endlich auch die Unternehmen in Sachsen-Anhalt ihrer Verantwortung gerecht werden.“

Dass neben gerechten Löhnen auch Entlastungen möglich sind, haben die in den letzten Wochen bundesweit vereinbarten Tarifabschlüsse bewiesen. So konnten in einigen Bundesländern bspw. zusätzliche Regenerationstag oder eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit geeint werden.
Abschließend weist ver.di die Arbeitgeber in aller Deutlichkeit auf den Ernst der Lage hin. „Unsere Forderungen sind seit dem 5. Dezember 2023 bekannt. Sollte der KAV auch in der 3. Verhandlungsrunde auf Zeit spielen und keine tragfähige Lösung anbieten, wird eine massive Antwort der Beschäftigten folgen. Es liegt also an den Arbeitgebern, weitere Zumutungen für die Fahrgäste zu verhindern und uns nicht in eine heftige Eskalation der Tarifauseinandersetzung zu führen“, ergänzt Schmidt.