Urabstimmung beendet: Unbefristete Streiks im ÖPNV möglich

Gewerkschaft
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Leipzig. verdi. Nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden hatte die Gewerkschaft ver.di eine Urabstimmung über unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen eingeleitet. Diese endete mit einem überaus deutlichen Ergebnis.

Im Zeitraum vom 22. März 2024 bis zum 3. April 2024 waren die Mitglieder der Gewerkschaft ver.di im kommunalen Nahverkehr in Sachsen-Anhalt zu einer Urabstimmung aufgerufen. Diese wurde durchgeführt, nachdem die Verhandlungen mit dem kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) Sachsen-Anhalt am 20. März 2024 gescheitert waren.

Bei einer hohen Wahlbeteiligung stimmten insgesamt 98 Prozent der anwesenden  Gewerkschaftsmitglieder der Verkehrsbetriebe in Magdeburg, Halle (Saale), Dessau-Roßlau und dem Burgenlandkreis für länger andauernde Streiks.

Dazu sagt Paul Schmidt, ver.di Fachbereichsleiter und Verhandlungsführer:
„Das ist sehr deutlich. Durch dieses Ergebnis haben die Mitglieder der Tarifkommission ein klares Signal mit auf den Weg gegeben und ihr den Rücken gestärkt. Damit ist der rechtliche Rahmen für unbefristete Streiks geschaffen. Ich appelliere dringend an die Arbeitgeber, gemeinsam mit uns einen Weg zu finden, diese Eskalation im Sinne der Fahrgäste zu verhindern. Der Streik ist kein Selbstzweck. Deswegen haben wir den Arbeitgebern für Freitag, den 5. April 2024, eine weitere Verhandlungsrunde angeboten. Wir sind bereit, dort zu einer kon-struktiven Lösung zu kommen. Diese muss sich jedoch klar entlang unserer Forderungen gestalten“.

Die Verhandlungen werden am 05. April 2024 in Halle (Saale) fortgesetzt. Abhängig vom Verhandlungsverlauf entscheidet die Tarifkommission gegebenenfalls kurzfristig über die Einleitung weiterer Arbeitskampfmaßnahmen.