Halle. SAKG. Die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft (SAKG) kritisiert die Legalisierung von Cannabis scharf und weist auf die zu erwartenden massiven negativen Folgen vor allem für Jugendliche hin.
Zwar steigt der Konsum weltweit an, und es gibt Erfolge mit dem Einsatz dieser psychoaktiven Substanz in der Schmerztherapie und auch bei der Behandlung der Symptome von Parkinson, doch das könne nicht über die Gefahren hinwegtäuschen, denen gerade Jugendliche beim Konsum von Cannabis ausgesetzt seien, so Prof. Thorsten Walles, Mitglied im Vorstand der SAKG.
Vor diesem Hintergrund sieht Walles die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Legalisierung von Cannabis außerordentlich kritisch. Sie ist „eine Bankrotterklärung der deutschen Politik vor der Raucherlobby“.
Nach einer aktuellen Studie, die im Frühjahr dieses Jahres im Ärzteblatt veröffentlicht worden ist, konsumieren in Deutschland derzeit rund 11 Prozent der 14- bis 24-Jährigen Cannabis. Der überwiegende Teil, nämlich rund 92 Prozent, nimmt die Substanz inhalierend über die Lungen zu sich. „Damit sind die Konsumenten generell den gleichen Gesundheitsgefahren ausgesetzt, die auch vom Rauchen ausgehen“, sagt Walles.
Doch damit nicht genug. „Die Risiken des ‚normalen’ Rauchens und des Cannabisrauchens verstärken sich wechselseitig“, ergänzt der Mediziner. Einerseits verursacht und befördert das im Tabak enthaltene, und extrem suchtauslösende Nikotin entzündliche Prozesse im Körper. Diese Entzündungsherde werden durch das Inhalieren von Cannabis weiter angefacht und verstärkt. Diese Veränderungen führen gerade bei jungen Cannabis-Konsumenten immer wieder zu Rissen in der Lunge.