Magdeburg. BPOLI. Am Donnerstag, den 28. Juli 2022, wurde die Bundespolizeiinspektion Magdeburg gegen 10:50 Uhr durch die Polizeiinspektion Magdeburg erneut über eine vermutliche Behältnisschleusung informiert: Zuvor hatten mehrere Fahrzeugführer Personen zu Fuß auf der Bundesautobahn 2 bemerkt und die Landespolizei hierüber unterrichtet. Zunächst wurden fünf Personen zwischen dem Magdeburger Kreuz und Irxleben in Fahrtrichtung Hannover festgestellt.
Zwei Männer wurden kurz darauf auf Höhe der Ausfahrt Bornstedt und drei weitere zwischen Bornstedt und Eilsleben angetroffen. Die zehn afghanischen Staatsangehörigen im Alter von 18 bis 34 Jahren wurden am Autobahnrastplatz Börde zuständigkeitshalber an die Bundespolizei übergeben und für die weitere strafprozessuale Bearbeitung auf die Dienststelle nach Magdeburg gebracht.
Keiner von ihnen konnte aufenthaltslegitimierende Papiere vorweisen. In ihren Vernehmungen gaben die Männer an von Afghanistan über den Iran, die Türkei, nach Bulgarien, Serbien und Ungarn gereist zu sein. In Ungarn sind sie mit Hilfe eines Schleusers auf die Ladefläche eines Lastkraftwagens gestiegen. Mit diesem waren sie zwei Tage und zwei Nächte unterwegs und reisten unerlaubt nach Deutschland ein. Aufgrund von Hunger und Durst machten sie am gestrigen Tag durch Klopfzeichen auf sich aufmerksam. Der Lkw-Fahrer soll angeblich nichts von seiner zusätzlichen Fracht gewusst haben und ließ sie auf dem benannten Rastplatz aussteigen. Anschließend setzte er seine Fahrt fort und konnte dementsprechend nicht mehr angetroffen werden. Für die Schleusung sollen die Afghanen zwischen 2.000 und 4.000 Euro gezahlt haben.
Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen wurden die Geschleusten, nach Rücksprache mit der zuständigen Ausländerbehörde, an entsprechende Einrichtungen übergeben. Die Bundespolizeiinspektion Magdeburg hat ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt wegen des Einschleusens von Ausländern sowie zehn weitere Strafverfahren wegen den unerlaubten Einreisen eingeleitet. Bei diesem Sachverhalt handelte es sich um den siebten Fall einer Behältnisschleusung in Sachsen-Anhalt, welcher im aktuellen Jahr bekannt wurde.