Lkw-Schleusung: Eingereiste aus vier Nationen auf der A14 festgestellt

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Ilberstedt. BPOLI. Bereits am Samstag, den 09. Juli 2022, wurde die Bundespolizei gegen 10:45 Uhr durch die Landespolizei Magdeburg erneut über eine Behältnisschleusung informiert.

Hierbei handelte es sich um den sechsten Fall, welcher im aktuellen Jahr in Sachsen-Anhalt bekannt wurde. Ein 35-jähriger, rumänischer Lkw-Fahrer machte Rast auf dem Parkplatz “Alter Postweg”, an der Bundesautobahn 14, in der Nähe von Ilberstedt. Er hörte Klopfgeräusche von der Ladefläche seines Lkws und teilte dies der Landespolizei per Notruf mit. Daraufhin verlegten Einsatzkräfte der Landes- und Bundespolizei zum Ereignisort.

Beim Öffnen der unverplombten Ladefläche wurden insgesamt vier Männer festgestellt, welche sich zwischen den geladenen Metallkastenteilen aufhielten.

Ein 17-jähriger afghanischer, ein 23-jähriger sudanesischer, ein 25-jähriger somalischer und ein 42-jähriger ägyptischer Staatsangehöriger waren glücklicherweise in guter gesundheitlicher Verfassung. Lediglich der Ägypter konnte einen ägyptischen Reisepass vorweisen. Aufenthaltslegitimierende Papiere für Deutschland besaß keiner der Vier. Der Fahrer und die Geschleusten wurden zuständigkeitshalber für die weitere strafprozessuale Bearbeitung zum Bundespolizeirevier Halle (Saale) gebracht. Der Lkw wurde kriminaltechnisch untersucht.

Die Vernehmung des Fahrers ergab keine Anhaltspunkte, dass er von der Schleusung gewusst hatte. Somit erhärtete sich der Straftatverdacht gegen ihn wegen des Einschleusens nicht und er konnte die Dienststelle wieder verlassen.

Die vier unerlaubt Eingereisten wurden erkennungsdienstlich behandelt und ebenfalls vernommen. Hier gaben sie an, in Rumänien mit der Hilfe von ihnen unbekannten Schleusern auf den Lkw gestiegen zu sein. Dafür zahlten sie jeweils zwischen 500 und 1.000 Euro. Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen wurden die Geschleusten, nach Rücksprache mit der zuständigen Ausländerbehörde, an entsprechende Einrichtungen übergeben. Der Minderjährige wurde in einer Kinder- und Jugendnotunterkunft untergebracht. Die Bundespolizeiinspektion Magdeburg hat ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt wegen des Einschleusens von Ausländern sowie vier weitere Strafverfahren wegen den unerlaubten Einreisen eingeleitet.