2023 erstmaliger Rückgang der Gesundheitsausgaben für Sachsen-Anhalt im Vorjahresvergleich

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Halle. StatLa. Die Gesundheitsausgaben in Sachsen-Anhalt reduzierten sich 2023 gegenüber dem Vorjahr pro Person um 31 Euro (-0,5 %). Das war für Sachsen-Anhalt der erste Rückgang im Vorjahresvergleich seit dem Beginn der Berechnungen 2008 Für Deutschland gingen die Gesundheitsausgaben je Person um 56 Euro (-0,9 %) zurück. Ursache für den Ausgabenrückgang 2023 war das Auslaufen der Corona-Maßnahmen, wodurch sich die Aufwände des Ausgabenträgers Öffentliche Haushalte in Sachsen-Anhalt um 263 Euro (-45,8 %) reduzierten (Bundesdurchschnitt -280 Euro bzw. -45,6 %).

Alle anderen Ausgabenträger wiesen Erhöhungen gegenüber dem Vorjahr aus, am höchsten bei der gesetzlichen Krankenversicherung mit +148 Euro sowie den privaten Haushalten mit +30 Euro (Deutschland +135 Euro bzw. +34 Euro).

Je Einwohnerin bzw. Einwohner betrugen die Gesundheitsausgaben 2023 in Sachsen-Anhalt 6.211 Euro, das waren 286 Euro mehr als im Durchschnitt aller Bundesländer. Mehr als 3/4 der Gesundheitsausgaben wurden dabei von den 2 größten Ausgabenträgern übernommen, der gesetzlichen Krankenversicherung mit 3.826 Euro sowie der sozialen Pflegeversicherung mit 946 Euro. In diesen beiden Bereichen wurden zugleich für Sachsen-Anhalt die höchsten Pro-Kopf-Werte im Bundesländervergleich ausgewiesen (Bundesdurchschnitt 3.302 Euro bzw. 688 Euro). Demgegenüber waren die Ausgaben der privaten Krankenversicherung mit 248 Euro je Einwohnerin bzw. Einwohner in Sachsen-Anhalt die geringsten aller Bundesländer (Bundesdurchschnitt 483 Euro). Deutlich unterdurchschnittlich für Sachsen-Anhalt fielen mit 528 Euro pro Kopf auch die von den privaten Haushalten getätigten Ausgaben für Gesundheit (Bundesdurchschnitt 714 Euro) aus.

Seit 2008 sind die Gesundheitsausgaben pro Kopf in Sachsen-Anhalt um 2.823 Euro bzw. 83,3 % gestiegen. Auch im Bundesdurchschnitt haben die Gesundheitsausgaben je Einwohnerin bzw. Einwohner in den letzten 15 Jahren in ähnlicher Größenordnung zugenommen (+2.633 Euro bzw. +80,0 %). Den größten Anteil an der Zunahme in Sachsen-Anhalt übernahm dabei die gesetzliche Krankenversicherung (+1.621 Euro), gefolgt von der sozialen Pflegeversicherung (+598 Euro) und den privaten Haushalten (+199 Euro).

Insgesamt hatten die Gesundheitsausgaben 2023 in Sachsen-Anhalt ein Volumen von 13,6 Mrd. Euro, was einem Anteil von 2,7 % an den Gesundheitsausgaben in Deutschland (500,8 Mrd. Euro) entsprach. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr betrug für Sachsen-Anhalt 0,2 %, für Deutschland 0,1 %. Betrachtet man die Gesundheitsausgaben im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt, so wurde für Sachsen-Anhalt ein Wert von 17,3 % und ein Länderdurchschnitt von 12,0 % ermittelt.

Hinweis
Zu den Gesundheitsausgaben zählen alle Käufe von Waren und Dienstleistungen, die zum Zweck der Prävention, Behandlung, Rehabilitation und Pflege getätigt werden, die Kosten der Verwaltung sowie die Investitionen der Einrichtungen des Gesundheitswesens. Als Ausgabenträger werden in der Gesundheitsausgabenrechnung alle öffentlichen und privaten Institutionen bezeichnet, die Leistungen für die Gesundheit finanzieren. Es werden nur Transaktionen der letzten Verwendung erfasst, Beiträge der privaten Haushalte zur Krankenversicherung sind daher z. B. nicht enthalten.

Die vorliegenden Berechnungsergebnisse wurden durch die Arbeitsgruppe „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ (AG GGRdL) ermittelt. Weitere Ergebnisse für Sachsen-Anhalt sowie Ergebnisse für alle Bundesländer zur Gesundheitsausgabenrechnung können der Internet-Seite der AG GGRdL unter www.ggrdl.de entnommen werden.