Echt süß: Sachsen-Anhalt gehört zu den Exporteuren süßer Genüsse

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Magdeburg. IMG. Süß, Süßer, Sachsen-Anhalt. Ob Schokolade, Marzipan, Bonbons oder Baumkuchen, Sachsen-Anhalt gehört zu den Exporteuren süßer Genüsse. Die spezielle Zutat für den original Halloren-Kuchen dagegen ist ein halber Teelöffel hallesches Siedesalz. Das Festgebäck wurde von den Frauen der Salzwirker gebacken. Der Kuchen bestand ursprünglich aus einfachen Zutaten. Erst im Laufe der Jahre gesellten sich Butter, Honig, Zimt und Mandeln zum Knetteig hinzu, wodurch der Kuchen Einzug in die bürgerlichen Häuser fand. Verziert mit vergoldeten Nelken, wurde das Festgebäck dem Salzgrafen als weihnachtliches Geschenk überreicht.

Die Ernährungswirtschaft mit ihrer langen kreativen Tradition führt das verarbeitende Gewerbe in Sachsen-Anhalt seit vielen Jahren als umsatzstärkster Wirtschaftszweig an. 2021 haben fast 25.000 Mitarbeitende einen Jahresumsatz von mehr als 7,8 Mrd. Euro. erwirtschaftet.

Ernährungsindustrie Mitteldeutschland steht vor Herausforderungen

Die vorwiegend mittelständisch geprägten Unternehmen produzieren und verarbeiten nachhaltige Produkte unter den Aspekten des sparsamen Ressourcenverbrauchs und in effizienten Kreislaufsystemen. Gegenwärtig steht die Ernährungsindustrie auch in Mitteldeutschland vor besonders großen Herausforderungen.

Die Ursachen hierfür stellen sich wie folgt dar, heißt es in der Dresdner Erklärung, die beim diesjährigen Mitteldeutschen Ernährungsgipfel der Branche beschlossen wurde: Exorbitante Preisentwicklungen bei Rohstoffen und Material im laufenden Jahr, die Verschärfung der Situation am Transportmarkt durch enorme Kostenerhöhungen, ein voranschreitender Mangel an Fach- und Arbeitskräften und nicht mehr planbare Kostenentwicklungen im Energiesektor beschreiben die Situation in vielen Unternehmen.

Nachhaltige Lebensmittel von Morgen

Besonderer Standortvorteil der Ernährungswirtschaft in Sachsen-Anhalt ist eine hohe Kompetenz im Bereich der Lebensmittelforschung. Mit innovativen Lösungsansätzen von der Grundlagenforschung bis hin zur Industrieeinführung wird die nachhaltige Entwicklung der Ernährungswirtschaft vorangetrieben. Um die Lebensmittel von morgen geht es beispielsweise an der Hochschule Anhalt in Köthen, wo bis 2027 das Interdisziplinäre Forschungszentrum InFonaL für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion entsteht. In dem neuen Forschungszentrum werden Grundlagenforschung sowie anwendungs- und transferorientierte Entwicklungen noch stärker vernetzt und Innovationen zur Industriereife gebracht.

Mit gesundem Essen aus nachhaltiger Landwirtschaft beschäftigt sich auch das in Halle (Saale) ansässige Projekt „Zukunftsspeisen – Superfood aus Sachsen-Anhalt“. Mit Unterstützung von Landwirtschaftsbetrieben und in Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg werden hier neue Pflanzen kultiviert, alte wiederentdeckt und innovative Anbausysteme entwickelt, um in Zeiten des Klimawandels die gesunde Ernährung zu sichern. Hier wachsen „Superfood-Pflanzen“ wie Quinoa und Amaranth, die aufgrund ihrer Herkunft aus Lateinamerika besonders trocken- und entsprechend klimaresistent sind.

Zahlreiche Start-Ups bereichern Sachsen-Anhalts Ernährungswirtschaft. Der Anbau von Seespargel, 100% natürliche Fruchtsnacks und Superfoods, gesundes Lieblingswasser:  Die Gründerszene in Sachsen-Anhalt ist kreativ, wenn es um die Ernährung geht. Seespargel oder Meerfenchel verortet man wohl eher nicht ins Binnenland Sachsen-Anhalt. Doch Julian Engelmann und Ken Dohrmann haben in Burg bei Magdeburg 2020 die erste Seespargelfarm Deutschlands gegründet.

Wozu reife Früchte mit Zucker, Konservierungs- und Farbstoffen anreichern, wenn 100% natürlich doch viel besser schmeckt? Diese Frage stellten sich auch Irina Zaytseva und Heiko Gothe aus Halle und gründeten 2017 das Unternehmen NutriPur. Mit 100% natürlichen gefriergetrockneten Früchten, Smoothie Bowls, Smoothie Pulver und Kichererbsen-Snacks bietet NutriPur einfache und schnelle Lösungen für eine ausgewogene Ernährung.