Wie aus einem Welpen ein Diensthund der Polizei wird

Hund
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Magdeburg. MI. Für die Landespolizei Sachsen-Anhalt sind derzeit auch 86 Diensthunde im Einsatz. Sie sind gefragt bei der Suche nach Fährten, Sprengstoff, Rauschgift – oder auch Banknoten und Datenträgern. Denn das Gespür – oder besser gesagt die feine Nase – eines Hundes ist trotz modernster Technik in vielen Einsatzfeldern nicht ersetzbar. Anlässlich des heutigen Internationalen Tages der Hundewelpen erklärt die amtierende Leiterin der Diensthundführerschule (DHFS) der Landespolizei, Katja Hillert, wie aus einem Hundewelpen ein Diensthund wird.

„Für den Ankauf von Welpen gilt als oberstes Gebot nur auf seriöse Züchterinnen und Züchter zurückzugreifen“, sagt sie. Die Aufzucht und die Pflege der kleinen Hundewelpen müssen von Beginn an sorgsam erfolgen, denn: „Bereits mit einem Alter von zwölf Wochen werden die Welpen an die Diensthundführerinnen oder Diensthundführer (DHF) übergeben und das große Abenteuer Polizei kann beginnen“, so Hillert.

Der frühzeitige Ankauf von Welpen geht mit dem Vorteil einher, dass die neuen Frauchen und Herrchen schnellstmöglich einen großen Einfluss u. a. auf die Entwicklung und die soziale Prägung haben ‑ Dinge, die für den Dienst in der Landespolizei enorm wichtig sind.

Mit Beginn der Ausbildung hoffen alle Ausbilderinnen und Ausbilder, dass die genetische Veranlagung des Hundes auch im Erwachsenenalter dazu führt, den Anforderungen des Polizeidienstes gerecht zu werden: „Nur mit einem gesunden Hund kann am Ende auch gearbeitet werden“, erklärt Katja Hillert.

Darüber hinaus sei die Harmonie zwischen den Diensthundführerinnen bzw. Diensthundführern und ihrem neuen Vierbeiner Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Team, denn „dieses Band soll ein Hundeleben lang halten“.

Ruhestand nach 8 bis 10 Jahren 

Die Landespolizei kann sich oft jahrelang auf die Spürnasen verlassen. Nach acht bis zehn Jahren haben sich die Diensthunde jedoch ihren Ruhestand verdient. Zur Pflege und Versorgung der pensionierten Hunde wird vom Land eine Aufwandsentschädigung gezahlt. Zudem werden die veterinärmedizinischen sowie physiotherapeutischen Maßnahmen in Gänze übernommen.

Es werden regelmäßig junge Welpen angekauft, um sie zum Diensthund auszubilden. Als Rassen sind mit Blick auf die benötigten Fähigkeiten dabei besonders gefragt: Deutsche beziehungsweise Belgische Schäferhunde (vor allem Typ „Malinois“), Labradore, Weimaraner, Terrier-Mix, Gebirgsschweißhunde oder Bracken-Mix ‑ also: Jagdgebrauchshunderassen sowie Mischlingsgattungen aus Jagdgebrauchshunderassen.

Innenministerin Dr. Tamara Zieschang:
„Da wo der Mensch und die Technik an ihre Grenzen stoßen, können die Diensthunde der Polizei effektiv und effizient unterstützen. Sie sind als Einsatzmöglichkeit unverzichtbar und haben oftmals den sprichwörtlichen richtigen Riecher. Ich bin beeindruckt und dankbar zugleich, mit welchem Engagement die Kolleginnen und Kollegen der Diensthundführerschule die Auswahl künftiger Diensthunde sowie deren Ausbildung zum Fährtenspürhund, zum Rauschgiftspürhund oder zu ganz neuen Varianten wie dem Datenträgerspürhund meistern.“